Der VfL Wolfsburg will einen niederländischen Spieler vom FC Bologna verpflichten. Klingt unspektakulär. Doch wer Fan von Borussia Dortmund ist und seinen Namen hört, dem wird es sofort kalt den Rücken herunterlaufen.
Der Holland-Star im Wolfsburg-Fokus heißt Sydney van Hooijdonk. Van Hooijdonk? Genau! Sydney ist der Sohn von Pierre – einem begnadeten Fußballer, der Borussia Dortmund ein böses Trauma zufügte.
Wird Borussia Dortmund mit einem alten Trauma konfrontiert?
Er ist Holländer – wie sein Vater. Er ist Mittelstürmer – wie sein Vater. Und er hat extrem viel Talent – wie sein Vater. Sydney van Hooijdonk steht laut übereinstimmender Berichte weit oben auf der Wunschliste des VfL Wolfsburg. Allein der Name löst bei vielen älteren BVB-Fans Beklemmungen aus.
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Das liegt nicht an Sydney, sondern an seinem Papa. Pierre van Hooijdonk hatte eine wilde Karriere. Er spielte bei neun Vereinen in fünf Ländern. Für die Weltspitze reichte es nie. Auch in der Nationalelf war er hinter Weltstars wie Dennis Bergkamp, Patrick Kluivert, Ruud van Nistelrooy und Roy Makaay chancenlos. Doch Pierre hatte eine Gabe.
Papa Pierre, ein Freistoß-Genie
Er war einer der genialsten Freistoßschützen dieses Jahrtausends. Ruhende Bälle streichelte er ins Tor, wie sonst nur Juninho, David Beckham oder Ronaldinho es konnten. Freistöße an der Strafraumgrenze waren für ihn praktisch Elfmeter. Mit traumwandlerischer Sicherheit schlenzte er sie über die Mauer unhaltbar ins Netz. Das bekam Borussia Dortmund in einer dramatischen Europapokal-Nacht schmerzhaft zu spüren. 2002 spielte van Hooijdonk mit Feyenoord Rotterdam im Uefa-Cup-Finale gegen den BVB. Das „Finale Dahoam“ im De Kuip – es wurde zu einer Van-Hooijdonk-Show.
Schon nach 19 Minuten hatte Dortmund Glück, als der Stürmerstar den ersten Freistoß an den Innenpfosten setzte. Nach einer halben Stunde verwandelte er dann einen Strafstoß nach Notbremse von Jürgen Kohler zum 1:0. Nur zehn Minuten später passierte dem BVB, was tunlichst verhindert werden sollte: das nächste Foul in Strafraumnähe. Diesmal rettete nicht der Pfosten. In bekannter Manier schraubte Pierre van Hooijdonk den Freistoß aus 22 Metern unhaltbar für Jens Lehmann ins linke, untere Eck.
Auch spannend:
Borussia Dortmund kämpfte tapfer, verlor dennoch 2:3. Es war die magische Nacht des van Hooijdonk, dem die ganz große Karriere verwehrt geblieben ist. Legt die nun sein Sohn hin? Sollte er nach Wolfsburg wechseln, sollte Schwarzgelb im direkten Duell jedenfalls zusehen, Freistöße zu vermeiden.