Von einem Urlaub auf Gran Canaria versprechen sich vor allem deutsche Touristen eine schöne Zeit an Traumstränden bei bestem Wetter. Mehr hat auch Familie Fischer nicht gewollt – doch als sie während des Urlaubs auf Gran Canaria einem harmlosen Ausflug zustimmte, musste sie das bitter bereuen.
Der vermeintlich schöne Tag an einem absoluten Traumstrand kostete Andreas Fischer und seine Frau am Ende nicht nur 1000 Euro, sondern auch jede Menge Nerven. Denn die Touristen fielen auf eine Psycho-Masche herein, die besonders auf Gran Canaria seit langem beobachtet wird.
Urlaub auf Gran Canaria: Familie fällt auf Promoter rein
Andreas und Nelly Fischer verbrachten mit Tochter Lia einen schönen Urlaub auf Gran Canaria, als sie an einem Aktivitäten-Stand nahe der Dünen in ein Gespräch verwickelt wurden. Ein Promoter händigte den Touristen einen Gutschein für einen kostenlos Trip zu einem der „schönsten Strände“ aus, sie sollten sogar mit einem Taxi kostenlos abgeholt und gefahren werden, das berichtet „RTL“.
Den Fischers kam das Angebot gelegen, sie nutzen es direkt am nächsten Tag und stiegen „mit Strandtasche, Flipflops und Badesachen dann quasi ins Taxi, in der Erwartung, direkt an den Strand zu können“, beschreibt Andreas Fischer die Situation.
Doch statt zu einem Strand geht es zu einer imposanten Hotel-Anlage, der eigentliche Ausflug ist plötzlich kein Thema mehr. Denn im Hotel wird die Familie direkt an die Rezeption geführt – es kommt zu einer einstündigen Besichtigung des Hotels, die die Fischers aus Höflichkeit mitmachen. Nach der Besichtigung wird es noch anstrengender – den Deutschen wird ein Angebot für das Hotel unterbreitet, für einen Reservierungszeitraum, den sie im nächsten Jahr frei wählen können.
Den Ausflug an den Strand haben die Fischers längst abgehakt, so fertig und müde sind sie von dem mittlerweile drei Stunden dauernden Hotel-Besuch.
Urlaub auf Gran Canaria: Familie soll plötzlich 1000 Euro zahlen
Andreas und Nelly Fischer lassen sich schließlich bereit schlagen, nehmen das Hotel-Angebot für den nächsten Urlaub an, unterschreiben einen Vertrag – und sitzen in der Falle. Direkt im Anschluss verlangt das Hotel 1000 Euro Anzahlung, zudem ist der Zeitraum des Aufenthalts nicht mehr komplett frei wählbar – die (mündlichen) Versprechungen des Hotel-Managers stimmen nicht mit den finalen Konditionen überein.
Laut Sabine Blanke vom Europäischen Verbraucherzentraum ist diese Masche leider kein Einzelfall auf Gran Canaria. Das „Time-Sharing“, um das es sich bei dem Hotel-Angebot gehandelt hat, „ist an sich nicht unseriös – unseriös ist die Methode, die uns seit Jahren auf Gran Canaria immer wieder begegnet“, erklärt sie gegenüber „RTL“.
Bereits vor über zehn Jahren hatte der Sender einen ähnlichen Fall dokumentiert, wonach eine Touristin einen kostenlosen Ausflug per Rubbellos gewonnen hatte. Auch wenn dann alles ganz anders kommt – nach dem stundenlangen Aufenthalt in einem Hotel sind die Betroffenen meist so müde, unaufmerksam oder eingeschüchtert, dass sie Reservierungen zustimmen. Laut Blanke ist diese Gesprächsführung „psychologisch geschickt gestaltet“, um dieses Ziel zu erreichen.
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Immerhin: In den allermeisten Fällen gelingt es mit Hilfe der Europäischen Verbraucherzentrale, die Verträge aufzulösen und das angezahlte Geld zurück zu bekommen. Dennoch sollten sich Menschen, die einen Urlaub auf Gran Canaria planen, vor derartigen Psycho-Tricks in Acht nehmen – schon alleine der Nerven wegen.