Es ist der Alptraum eines jeden Passagiers, wenn das Kreuzfahrt-Schiff droht zu sinken. Sofort schießen einem die Bilder des berühmten Oscars-Films „Titanic“ in den Kopf. Doch in der Nacht zu Sonntag wurde diese Horror-Vorstellung (4. Juni) für 150 Menschen zur Realität.
Auf dem Main in Bayern kam es nahe Würzburg zu einem Unfall mit einem Flusskreuzfahrtschiff. Das Schiff befuhr gerade die Schleuse in Himmelstadt im bayerischen Landkreis Main-Spessart, wobei das Heck durch einen Felsen beschädigt wurde. Rasend schnell drangen Wassermengen ein und die Passagiere mussten von Bord gerettet werden.
Kreuzfahrt: Szenen wie im Film „Titanic“
Die „Amadeus Elegant“ war mit 126 älteren Fahrgästen aus Großbritannien und 22 Besatzungsmitgliedern auf der Fahrt von Budapest nach Düsseldorf gewesen, wie aus dem Polizeibericht hervorgeht. Am 26. Mai legte das Schiff in Budapest ab und sollte 12 Tage später seinen Zielhafen in Düsseldorf erreichen. Doch für die Passagiere endete die Reise bereits in München.
Gegen 23.10 Uhr wurde die Einsatzzentrale der Polizei in Unterfranken alarmiert, dass ein Personenschiff leck geschlagen hatte und evakuiert werden müsse. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk kämpfte gegen die Wassermassen an, die sich ihren Weg durch das Schiff bahnten.
Letztendlich konnten die Einsatzkräfte das Sinken des Schiffs verhindern. Niemand wurde verletzt. Die Mainschifffahrt wurde für die Dauer der Evakuierungsmaßnahmen in diesem Bereich gesperrt.
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Die Gäste sowie die Besatzung wurden gegen 3 Uhr von Bord evakuiert und in einer nahegelegenen Turnhalle durch das Bayrische Rote Kreuz (BRK) versorgt. Eine Weiterfahrt des Kreuzfahrtschiffes wurde untersagt. Nun ermittelt die Wasserschutzpolizei der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt die genaue Unfallursache. Nach aktuellem Stand wird davon ausgegangen, dass es sich um einen Fahrfehler des Kapitäns gehandelt hat. Wie hoch der Sachschaden genau ist, können die Beamten noch nicht sagen.