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Lidl: Test mit schlimmem Ergebnis bei Lebensmittel – DAS sollten Kunden unbedingt wissen

Erst voriges Jahr wurden gegen Lidl heftige Vorwürfe wegen untragbarer Haltungsbedingungen für Hühner erhoben. Nun bahnt sich ein neuer Skandal an.

Lidl
© IMAGO/Sven Simon

Supermark vs. Discounter: Das ist der Unterschied

Mit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.gibt es in Deutschland viele verschieden Lebensmittelmärkte. Bei den einen handelt es sich um Supermärkte, bei den anderen um Discounter. Doch wo ist der Unterschied?

Erst im Oktober vergangenen Jahres schlug eine Nachricht rund um Lidl hohe Wellen. Damals wurden schwere Vorwürfe gegen den Discounter erhoben. Aufnahmen aus dem Maststall eines Lieferanten enthüllten Grausames. In den Videos war zu sehen, wie Masthühner unter unwürdigen Haltungsbedingungen litten, vor sich hin vegetierten und sich kaum auf den Beinen halten konnten (hier mehr).

Nun droht Lidl ein neuer Fleisch-Skandal! Doch dieses Mal geht es nur indirekt um die Haltung der Masthühner. Bei einem Test von Hühnerfleisch-Produkten der Lidl-Eigenmarke kam jetzt angeblich Bedenkliches ans Tageslicht. Diese Nachricht dürfte Kunden mehr als schockieren.

Lidl: Erneut schwere Vorwürfe gegen Discounter

Nur sieben Monate später werden erneut schwere Vorwürfe gegen die Discounter-Kette Lidl erhoben. Experten der Albert-Schweitzer-Stiftung stellten Anfang dieses Jahres Untersuchungen mit den Hühnerfleisch-Produkten der Eigenmarke „Metzgerfrisch“ an – mit erschreckendem Ergebnis!

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Demnach sollen bei 71 Prozent der Proben multiresistente Keime nachgewiesen worden sein. Dabei soll es sich um das Enzym ESBL handeln, das die auf dem Fleisch gefundenen  Bakterien immun gegen mehrere gängige Antibiotika macht. Bei der Mehrheit der resistenten Bakterien (75 Prozent) soll es sich um den Fäkal-Keim Escherichia coli handeln, der diverse Erkrankungen auslösen kann, zum Beispiel Harnwegs- oder Magen-Darm-Infekte bis hin zu Sepsis (Blutvergiftung).

Doch damit noch nicht genug! Das Labor der Albert-Schweitzer-Stiftung fand auf den Hühnerfleisch-Proben außerdem Krankheitserreger wie Enterokokken (25 Prozent der Proben), Campylobacter (18 Prozent der Proben) und Salmonellen (1 Probe). Enterokokken können Harnwegsinfekte, Herzinnenhautentzündungen oder auch Blutvergiftungen verursachen. Campylobacter und Salmonellen sind vor allem verantwortlich für Durchfallerkrankungen. Diese Nachricht dürfte für viele Kunden ein absoluter Schock sein.

Hühnerfleisch in ganz Deutschland betroffen?

Bei den Untersuchungen wurden aus Lidl-Märkten in ganz Deutschland Proben gesammelt. Insgesamt 51 Proben von Hühnerfleisch-Produkten (alle Haltungsform-Stufe 2 „Stallhaltung Plus“) wurden im Januar und Februar 2023 in acht zufällig ausgewählten Lidl-Märkten aus sieben deutschen Städten genommen. In NRW etwa aus Paderborn. Nur sechs der 51 Proben sollen unauffällig gewesen sein.


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Grund für die hohe Keimbelastung der Lebensmittel sollen tatsächlich die schlechten Haltungsbedingungen der Masthühner sein. Der hohe Antibiotika-Einsatz bei der Haltung der Tiere begünstigt zudem, dass mehr Bakterien Resistenzen entwickeln: Da im Krankheitsfall meist gleich alle Tiere im Stall Antibiotika erhalten, überleben vor allem resistente Bakterien. Diese können sich dann – ohne Konkurrenz von anderen Bakterien und zwischen vielen geschwächten Tieren auf engstem Raum – optimal vermehren. 

Experten geben Anlass zur Sorge

„Die große Mehrzahl der Proben ist mit für Menschen potenziell gefährlichen Erregern kontaminiert. Der hohe Anteil von Antibiotika-resistenten Keimen auf dem Fleisch ist absolut besorgniserregend“, erklärt Imke Lührs, Fachärztin für Innere Medizin und ehemalige Sachverständige im Bundestag sowie Vorstandsmitglied bei „Ärzte gegen Massentierhaltung“.

Und das kann für Menschen unter Umständen sogar richtig gefährlich werden. Experten schätzen, dass weltweit jedes Jahr etwa 5 Millionen Menschen mit und davon 1,27 Millionen an Antibiotika-resistenten Bakterien sterben. In Deutschland sind es jährlich 45.700 Todesfälle, die im Zusammenhang mit resistenten Keimen stehen, und weitere 9.650, die direkt darauf zurückzuführen sind.

Lidl wurde bislang noch nicht mit den Vorwürfen konfrontiert. Doch ein Statement der Discounter-Kette wird sicherlich nicht lange auf sich warten lassen. Auch diese Redaktion wird Lidl um Stellungnahme bitte und weiter berichten, sobald diese vorliegt.