Wer fährt für Deutschland zum ESC 2023 nach Liverpool. Nach wochenlanger Suche und unterschiedlichen Votings wird in der Nacht zu Samstag hoffentlich der Künstler gefunden, der im Mai in England den gläsernen Pokal in den Himmel strecken wird. Doch wie funktioniert eigentlich die Punktevergabe?
Schließlich gleicht es fast einer Raketenwissenschaft, was sich NDR und ARD da ausgedacht haben, um an Ende den passenden Kandidaten für einen Auftritt auf der großen ESC-Bühne zu finden. Doch beginnen wir von vorne.
So funktioniert die Punktevergabe beim ESC-Vorentscheid
Aus unterschiedlichsten Optionen hatten die Sender zu Beginn acht Kandidatinnen und Kandidaten ausgesucht, die bereits fest im deutschen Vorentscheid singen dürfen. Dazu gehören Trong, Rene Miller, Anica Russo, Lonely Spring, Will Church, Patty Gurdy, Frida Gold und die Rockband Lord of the Lost. Ein Kandidat sollte jedoch noch dazukommen.
Den durften die Zuschauer via TikTok bestimmen. Schlussendlich wurde es bekanntermaßen Ikke Hüftgold mit seinem Song „Lied mit gutem Text“. Doch wer nun dachte, dass jetzt erst mal bis zum Vorentscheid am 3. März 2023 Ruhe wäre, der irrte.
So hatte sich die ARD überlegt, dass man ja auch schon vor der Show abstimmen könnte. Also wurde ein Online-Voting installiert. Die Idee war einfach. Die potenziellen Voter mussten sich ein kurzes Video mit allen Akteuren des Abends anschauen und durften dann für ihren ESC-Favoriten abstimmen.
Die Stimmen aus diesem Voting zählen dabei zu den Publikumsstimmen, die auch während der Show abgegeben werden können. Bedeutet: Am Showtag schalten ARD und NDR eine Telefon- und SMS-Hotline frei. Über diese können die Zuschauerinnen und Zuschauer ebenfalls für ihren Favoriten anrufen beziehungsweise texten. Zusammen machen diese Stimmen 50 Prozent des Gesamt-Ergebnisses aus.
Ihre Wertung kann alles auf den Kopf stellen
Man stelle sich vor, am Samstagabend würde klar, dass beispielsweise Ikke Hüftgold das Zuschauervoting gewonnen hat, bedeutet das nicht gleichzeitig, dass er auch für Deutschland zum ESC fährt. Denn dann folgt auch noch das internationale Jury-Voting, bei dem Jurys aus acht Ländern sich für einen Kandidaten entscheiden dürfen. Die Punkte kommen dabei aus der Schweiz, den Niederlanden, Finnland, Spanien, Litauen, der Ukraine, Österreich sowie Großbritannien. Die Musik- und Show-Experten dürfen dabei 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 10 und 12 Punkte an die Acts verteilen.
Ein Dilemma, das im vergangenen Jahr den ESC-Traum von „Maël & Jonas“ beendete. Das Duo hatte sich bei den Zuschauern durchgesetzt, musste sich ob der Jury-Stimmen aber Malik Harris geschlagen geben. Der wurde 2022 in Turin abgeschlagener Letzter. Bleibt zu hoffen, dass sich das in diesem Jahr nicht wiederholt.