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Dortmund: Anwohner über Mietnomaden schockiert – „Völlig falsche und diskriminierende Darstellung“

Wer hat denn nun Recht? Ein Problemhaus in Dortmund steht voll von Müll. Schuld sollen die Ex-Mieter sein, doch jetzt wendet sich das Blatt.

Dortmund
Dortmund: Sperrmüll häuft sich vor Problemhaus. (Symbolbild) Foto: IMAGO / imagebroker

Ein Vermieter aus Dortmund erhob schwere Vorwürfe gegen seine ehemaligen Mieter. Sie sollen die Wohnung vollkommen vermüllt und sich dann in einer Nacht- und Nebelaktion einfach aus dem Staub gemacht haben (hier mehr dazu.) Doch jetzt nimmt die Geschichte eine überraschende Wende.

Denn plötzlich melden sich die Nachbarn zu Wort und packen aus. Ihre Version der Geschehnisse klingt ganz anders. Und auf einmal stehen nicht die Mieter, sondern der Vermieter in einem schlechten Licht.  

Dortmund: Ist der Vermieter der wahre Messi?

Wilhelm O. aus Dortmund beschuldigte seine Nachmieter, ihm einen Haufen voll Schrott und Schulden zurückgelassen zu haben. Doch Nachbarn schildern die Situation gegenüber den „Ruhrnachrichten“ nun ganz anders. Nicht die vierköpfige Familie aus Rumänen sei für die Müllberge verantwortlich, sondern der Vermieter selbst.

„Das ist eine völlig falsche und diskriminierende Darstellung“, bewertet Dr. Wibke Voigt die Ausführungen von Wilhelm O. Die Psychiaterin wohnt bereits seit 28 Jahren neben dem Wohnhaus in der Baroper Schulstraße. Der Müll sei bereits seit Jahrzehnten ein Problem. Sie geht davon aus, dass der 72-jährige Vermieter an einer psychischen Erkrankung leide und ein Messi sei. Weil er zum Teil nicht mehr wüsste, wohin mit dem angesammelten Sperrmüll, miete er sogar schon Garagen an.

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„Baroper Müllkippe“ seit Jahren ein Problem

Die vermeintlichen Mietnomaden hätten ihm dagegen versucht, zu helfen und den Schrott zu entsorgen. Auch er sei immer wieder bemüht Ordnung zu schaffen, scheitere jedoch letztlich jedes Mal. Inzwischen sei das Problemhaus in der Nachbarschaft nur noch unter dem Namen „Baroper Müllkippe“ bekannt. Andere Nachbarn bestätigen die Aussage der Chefärztin an der Fachklinik für Suchterkrankungen Kamillushaus in Essen gegenüber der Zeitung. Auch der Stadt Dortmund ist das Problem in der Baroper Schulstraße seit längerem bekannt. Nach Angaben eines Sprechers sei die Abfallwirtschaftsbehörde des Umweltamts zuletzt im August 2021 vor Ort gewesen.


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Den Aufforderungen, die Abfallansammlungen vor dem Privatgrundstück zu entsorgen, sei der Besitzer auch nachgekommen. Die Lagerung von Gebrauchsgegenständen auf seinen privaten Flächen sei im Endeffekt sein gutes Recht – auch wenn es nach außen nicht schön aussieht. Wilhelm O. wehrt sich gegen die Beschuldigungen seiner Nachbarn auf erneute Anfrage der „Ruhrnachrichten“. Es gesteht zwar, in der Vergangenheit einen Hang zum Sammeln gehabt zu haben, doch in diesem Fall bleibt er bei seiner alten Version.

Die Ex-Mieter seien schuld an der Vermüllung. Er selbst wolle nun dafür sorgen, dass in spätestens vier Wochen der gesamte Unrat beseitigt sie.