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NRW: Apotheken schlagen Alarm – „Lage ist sehr, sehr ernst“

Große Sorge bei den Apotheken in NRW. Der Präsident der Apothekenkammer schlägt Alarm.

© IMAGO / Manngold

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Als hätten es viele Apotheken in NRW über das ganze Jahr schon nicht schon schwierig genug, kommt es an den Weihnachtsfeiertagen noch einmal knüppeldick. Einige Medikamente sind jetzt schon knapp. Die Apothekerkammer Nordrhein in NRW warnt jetzt vor noch akuteren Versorgungsengpässen.

Neben Lieferengpässen für Medikamente wie Antibiotika, Fiebersäfte für Kinder und Zäpfchen gibt es auch noch Probleme im Notdienst. Die Nachfrage sei aktuell kaum zu stemmen.

NRW: Apotheken schlagen Alarm

Von rund 2.050 Apotheken in NRW haben an den Feiertagen 293 geöffnet: 97 an Heiligabend, 98 je am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag. Armin Hoffmann, Präsident der Kammer, schlägt Alarm. „Es ist davon auszugehen, dass einigen Menschen nicht geholfen werden kann, obwohl genau das zum Selbstverständnis der Teams in den Apotheken gehört: zu helfen“, sagt Hoffmann gegenüber „RP Online“. Und der Präsident weiter: „Aus Liefer- werden Versorgungsengpässe. Die Lage ist sehr, sehr ernst.“

Demnach fehlen aktuell vor allem fiebersenkende Säfte und Zäpfchen für Kinder, Amoxicillin, Penicillin V, der Hustenlöser ACC, Ambroxol Saft, Pantoprazol und Novaminsulfon-Tropfen. Aber auch Cotrim Forte, Kanamycin Augentropfen, Paracodin Tabletten, Codein Tropfen und Buscopan sowie Antibiotikasäfte für Kinder seien knapp. Diese Medikamente werden im Notdienst am häufigsten angefragt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bietet eine vollständige Liste.

NRW: „Lage ist sehr, sehr ernst“

Zuletzt gab es bereits vom Vorsitzenden des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, warnende Worte. Mit Blick auf 2023 sagte er: „Wir erwarten eine Steigerung der Lieferdefizite.“ Ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sprach von einer „großen Herausforderung“, die man angesichts der Engpässe habe, und die auf absehbare Zeit bestehen bleiben werde.


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Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt derzeit etwa 300 Meldungen zu Lieferengpässen auf – bei rund 100.000 zugelassenen Arzneimitteln in Deutschland. Die Behörde weist aber darauf hin, dass es für viele knappen Medikamente eine Reihe wirkstoffgleicher Nachahmerarzneien gebe. Ein Lieferengpass müsse nicht gleichzeitig ein Versorgungsengpass sein.