Gemälde blieben dieses Mal verschont. Auch klebte sich keiner auf eine Autobahn. „Heute sind wir bei der Politik“, kündigten die Aktivisten der „Letzten Generation“ ihre Proteste am vergangenen Donnerstag auf Twitter an.
In Berlin blockierten die Aktivisten der „Letzten Generation“ Zufahrten zu zwei Bundestags-Bürogebäuden. So sollen sich kleinere Gruppen mit Transparenten vor zwei Tiefgaragen der Gebäude gesetzt haben. Ein Teil der Aktivisten habe sich auf der Straße festgeklebt, wie ein Polizeisprecher sagte.
„Letzte Generation“ bedrängt Politiker direkt vor dem Bundestag
Direkt am Bundestag befragten Aktivisten die ankommenden Politiker nach ihren Plänen zum Stopp des Klimawandels und konfrontierten sie mit ihren Anliegen. Während der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) die Fragen der Demonstranten stoisch ignorierte, reagierte Innenministerin Nancy Faeser (SPD) durchaus auf die Anliegen der Klimaschützer.
„Wir tun viel für den Klimawandel“, versicherte die 52-Jährige Juristin. „Für den Klimawandel?“, fragte der Klimaaktivist irritiert. „Nein, gegen den Klimawandel“, stellte die Innenministerin klar.
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz zeigte sich hingegen von einer unmissverständlichen Seite. Auf die Konfrontation des Aktivisten, der ihm bis in den Eingangsbereich gefolgt war, reagierte der Oppositionsführer stutenbissig. „Raus hier“, fuhr der 1,98 Meter große Sauerländer den jungen Klimaschützer an. „Hauen Sie ab“, forderte er den mit einem Mikrofon ausgestatteten Klimaschützer auf. Letzter folgte der Aufforderung.
Durch ihren Protest sorgen die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ seit Anfang 2022 für Schlagzeilen. Sie kleben sich mit Sekundenkleber auf Autobahnausfahrten fest, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. In ihrem Kampf für Klimaschutz, wurden auch Aktionen in Museen, Stadien, Ministerien, an Flughäfen und an Ölpipelines durchgeführt.
Am vergangenen Dienstag wurden Wohnungen von elf Mitgliedern in verschiedenen Bundesländern durchsucht. Dabei ging es um Aktionen der Klimaschützer gegen die Ölraffinerie PCK in Schwedt im Nordosten Brandenburgs. Die Gruppe kündigte daraufhin an, ihre Protestaktionen dennoch fortzusetzen.