Knapp zwei Wochen verhandelten rund 200 Staaten auf der Weltklimakonferenz (COP27) im ägyptischen Scharm El-Scheich. Nun präsentierten sie eine Abschlusserklärung. Der wichtigste Beschluss, das größte Versäumnis und die Kritik im Überblick.
Der wichtigste Beschluss: Der Aufbau eines Fonds für klimabedingte Schäden.
Mit dem Fond sollen Klimaschäden wie Dürren, Überschwemmungen und Stürme, aber auch der steigende Meeresspiegel und Wüstenbildung abgefedert werden. Profitieren sollen vor allem arme Länder, die besonders gefährdet sind. Diese Eingrenzung war den EU-Staaten besonders wichtig. Die Schäden aus den 58 besonders gefährdeten Staaten sind in den vergangenen 20 Jahren auf 587,3 Milliarden Euro beziffert worden.
Annalena Baerbock und andere Politiker zeigen sich enttäuscht
Es werden jedoch noch keine Summen für den Fond genannt und auch nicht, wer genau einzahlen soll. Zunächst würde eine Übergangs-Kommission eingesetzt, die Empfehlungen dazu erarbeiten soll. Über die Empfehlungen soll dann auf der nächsten UN-Klimakonferenz Ende 2023 in Dubai beraten werden.
Das größte Versäumnis: Kein Abschied von Öl und Gas.
Zwar erklären die Staaten die Verbrennung klimaschädlicher Kohle herunterfahren zu wollen, ein Abschied von Öl und Gas wird in der Erklärung jedoch nicht erwähnt. Das stößt auf scharfe Kritik. So spricht der UN-Generalsekretär António Guterres ein hartes Urteil: „Wir müssen die Emissionen drastisch verringern und dies anzugehen hat die Klimakonferenz versäumt“.
Auch Außenministerin Annalena Baerbock kritisierte den Beschluss: „Dass aufgrund der Blockade von einigen großen Emittenten und ölproduzierenden Staaten überfällige Schritte zur Minderung und zum Ausstieg aus fossilen Energien verhindert wurden, ist mehr als frustrierend. Die Welt verliert dadurch kostbare Zeit, Richtung 1,5-Grad-Pfad zu kommen.“