Propaganda in Kriegszeiten: Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Donnerstag einen Videoclip, der die harte Realität des Krieges zeigt. Auch wenn man auf den Aufnahmen aus der Nacht wenig erkennt, kein Blut zu sehen ist, keine Schmerzensschreie zu hören sind, so wird doch die Brutalität des von Putin angezettelten Krieges vor Augen geführt.
Ukrainische Regierung feiert Scharfschützen-Video: Vier tote Russen
In dem 62 Sekunden langen Video, das mit einer dramatischen Musik untermalt wurde, sieht man, wie offenbar von fünf russischen Soldaten nur einer überlebt und fliehen kann. Die anderen werden nacheinander von einem Scharfschützen mit Nachtsichtgerät erschossen. „Wir sehen euch, Russen. Auch in der Dunkelheit. Ihr werdet keinen Frieden finden, bis ihr die Ukraine verlasst!“, schreibt das Ministerium zu dem Video. Ex-Botschafter Melnyk setzt noch einen drauf.
Der frühere ukrainische Chef-Diplomat in Berlin teilte das Video ebenfalls über Twitter und schrieb dazu: „Dieses düstere Schicksal erwartet alle Russen, die meine liebe Heimat überfallen haben. Scharfschützen. Auch in der Nacht. Keine Chance für euch, russische Dreckskerle. Daher haut lieber ab, bis es für euch nicht zu spät wird. Auf Nimmerwiedersehen.“
Video spaltet die Zuschauer: Muss man solche Bilder zeigen?
Muss man solche Bilder wirklich zeigen? Es gibt Kritik im Netz. „Da finde ich, hat die Öffentlichkeitsarbeit des ukrainischen Verteidigungsministeriums übers Ziel hinausgeschossen“, schreibt ein Bundeswehr-Hauptmann im Sozialen Netzwerk. Eine andere Zuschauerin findet das Video ebenfalls befremdlich: „Wozu dient das Video? Bedient es nicht vielmehr niedere Instinkte? Überflüssig. Auf das Niveau sollte man sich nicht begeben.“ Wieder andere erinnern daran, dass auch russische Soldaten Menschen seien und das hier nicht Szenen aus einem Videospiel sind, die amüsant finden sollte.
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Andere sehen dagegen durchaus einen Sinn hinter dem Clip. „Wenn dadurch auch nur ein Russe abgeschreckt wird und einer weniger durch eine ukrainische Kugel stirbt, ist es verhältnismäßig“, meint ein Twitter-Nutzer. Den Russen solle also Angst gemacht werden mit der Veröffentlichung solcher Aufnahmen, um für Unruhe in der Truppe zu sorgen. Tatsächlich veröffentlichte die Ukraine bereits einige andere ähnliche Videoclips, etwa von Drohnenangriffe auf russische Einheiten.