In Bochum heißt es Abschied nehmen. Nach mehr als 26 Jahren hat ein beliebter Imbiss seine Pforten geschlossen. Damit verschwindet nicht nur eine Institution aus Hiltrop. Der Legende nach soll hier einst ein beliebtes Gericht aus dem Ruhrpott erfunden worden sein, berichtet das Onlineportal „HalloBo“.
Demnach haben die Inhaber Babis und Kiki Chatsiioannidis den „Dorfgrill Hiltrop“ an der Frauenlobstraße in Bochum Ende Oktober aufgegeben. Schon vor zwei Jahren sei der Imbiss wegen der Corona-Pandemie am Abgrund gewesen. Jetzt sei endgültig Schluss. Dafür soll an gleicher Stelle ein neuer Laden eröffnen.
Bochum verliert Institution – legendäres Gericht bleibt
Seit 1996 standen Babis Chatsiioannidis und seine Frau hinter dem Tresen des „Dorfgrill Hiltrop“. Dort habe das Paar einst ein Gericht erfunden, um besonders hungrige Mäuler zu stopfen. Wie es sich für einen Ruhrpott-Imbiss gehört, hatten die beiden selbstverständlich schon immer Currywurst im Programm. Bei den griechischen Wurzeln des Betreibers durfte der Gyros-Spieß aber natürlich auch nicht fehlen.
„Früher kamen oft Leute hier rein, die sagten: Babis, ich hab Hunger. Ich hab Bock auf Currywurst – aber mach mir doch ein bisschen Gyros dabei“, schilderte der Betreiber einst bei „HalloBo“. Nach und nach reifte seine Idee. 1998 habe er das Gericht bestehend aus Currywurst, Gyros und Beilagen anschließend als erster Imbissbetreiber auf die Karte genommen. Der Name: „MG-Teller“ als Verbindung aus Mantaplatte (Currywurst-Pommes-Mayo) kombiniert mit Gyros. Den „Mantagyros“ kennen viele im Ruhrpott allerdings unter einem anderen Namen.
In Bochum erfunden: Dieser Name hat sich durchgesetzt
Nach dem Sieg der Griechen bei der Europameisterschaft 2004 habe beinahe jeder griechische Gastronom das Gericht auf die Karte genommen. „Und irgendein Grieche muss das dann Taxi-Teller genannt haben“, vermutet Chatsiioannidis. Der Name habe sich dann durchgesetzt. Dort, wo der Currywurst-Gyros-Teller erfunden wurde, ist nun allerdings Schluss. Die Betreiber zogen nach anstrengenden Corona-Jahren die Reißleine.
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Nach mehr als einem Vierteljahrhundert freue sich das Ehepaar endlich wieder auf freie Wochenenden und über ein Ende von 14-Stunden-Tage. Zwei Monate sollen jetzt erst einmal Kinder und Enkel im Vordergrund stehen, bevor neue Pläne gemacht werden. Die Hiltroper werden sich nun an neue Gesichter gewöhnen müssen. Bald soll ein Dönerladen in den alten „Hiltroper Dorfgrill“ einziehen.