Der Fall um den erschossenen Mouhamed D. aus Dortmund sorgte in ganz Deutschland für große Schlagzeilen: Der 16-Jährige wurde von der Polizei mit einer Maschinenpistole getötet. Jetzt kommen neue Details zu dem brisanten Fall ans Licht.
Im Fall um den von der Polizei erschossenen Mouhamed D. in Dortmund gibt es neue Erkenntnisse: Laut einem Bericht für den Rechtsausschuss des Landtags fiel der erste Schuss aus der Maschinenpistole nur 0,717 Sekunden nach einem „wahrnehmbaren Tasergeräusch“. Das ergab die Analyse einer Tonaufnahme.
Dortmund: Mitschnitt des Einsatzes durch Zeugen-Notruf
Am 8. August hielt sich der Flüchtling aus dem Senegal im Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung in der Nordstadt ein Messer vor den Bauch. Offenbar wollte er sich selbst umbringen. Zwölf Polizisten rückten zu dem Einsatz aus. Sie sprachen den Jugendlichen an. Danach setzten sie das Pfefferspray gegen Mouhamed D. ein. Schließlich wurde mit einem Taser auf ihn geschossen, dann folgte der Schuss aus der Pistole. Mouhamed D. starb.
Ein Zeuge rief zuvor den Notruf der Polizei. Er blieb in der Leitung. So entstand ein Mitschnitt des Einsatzes. Das Bundeskriminalamt (BKA) untersuchte die Tonspur. „Verwertbare Sprachgeräusche“ der beteiligten Polizisten konnten dabei nicht herausgehört werden.
Dortmund: Eine wichtige Frage ist noch nicht geklärt
Inzwischen wurden auch die Handys der beteiligten Polizisten untersucht. Sie waren beschlagnahmt worden. Es ergaben sich jedoch keine Anzeichen dafür, dass sich die Beamten via Handy nach dem Einsatz zu ihren Aussagen abgesprochen haben.
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Eine wichtige Frage ist jedoch noch offen: In welcher Hand hielt Mouhamed D. das Messer? Hierzu gibt es keine belastbaren Aussagen. Lediglich ein Zeuge ist sich sicher, dass der Jugendliche die Waffe in der rechten Hand hielt. Bleibt nur zu hoffen, dass der Fall möglichst bald aufgeklärt wird. (mit dpa)