Trotz des Ukraine-Kriegs bricht die Gefolgschaft um Wladimir Putin nicht ab. Im Gegenteil, sie geht sogar über auf die anderen Länder.
Nach einer Umfrage glauben immer mehr Deutsche den Behauptungen russischer Propaganda. Die Kampagnen vermitteln, dass der Kreml angeblich keine Wahl hatte, als die Ukraine anzugreifen.
Ukraine-Krieg: HIER wirkt die russische Propaganda am Meisten
Einer neuen Studie des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) zufolge, stimmen immer mehr Deutsche bestimmten Erzählungen russischer Propaganda zu. Die Aussage, der Ukraine-Krieg sei eine alternativlose Reaktion Russlands auf Provokationen der Nato, erhielt Zuspruch von 19 Prozent. 21 Prozent der Befragten stimmten der Aussage dagegen teilweise zu. Im April 2022 lagen die Werte noch bei 12 Prozent Zustimmung und 17 Prozent teilweise Zustimmung.
Co-Autorin Pia Lamberty stellte einige Ergebnisse der Erhebung am Donnerstag (3. November) in einer Online-Schalte mit Opferberatungsstellen aus Sachsen und Thüringen vor. Dabei zeigte sich, dass die russische Propaganda in Ostdeutschland offenbar mehr Wirkung hat, als im Westen. So stimmten der Aussage, die Nato habe Russland provoziert, im Osten etwa ein Drittel der Befragten zu – im Westen lag er nur bei 16 Prozent.
Ukraine-Krieg: Kämpft Putin gegen Elite-Gruppe?
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Verschwörungsaussage, Kreml-Boss Putin gehe im Ukraine-Krieg gegen eine globale Elite vor, die im Hintergrund die Fäden ziehe. 27 Prozent im Osten stimmten dem zu, aber nur 16 Prozent im Westen. Die Befragung wurde vom 3. bis 11. Oktober vom Marktforschungsinstitut Bilendi & Respondi durchgeführt. An der Studie nahmen insgesamt 2228 Menschen zwischen 18 und 90 Jahren teil.
Die Studienautoren zeigen sich über das Stimmungsbild besorgt. „Die Zunahme der Zustimmungswerte zu pro-russischen Verschwörungserzählungen innerhalb der deutschen Gesamtbevölkerung ist durchaus beunruhigend“, schreiben sie in ihrer Studie. Wichtig sei daher jetzt eine „tiefgreifende gesellschaftliche Debatte zu der Frage, wie der zunehmenden Flut an Desinformationskampagnen begegnet werden kann“.