Bei Sky ist derzeit mächtig was los. An vielen Fronten stapeln sich die Neuigkeiten. Manche sind gut, manche nicht – und manche könnten Konsequenzen ungeahnten Ausmaßes haben.
Sky-Mutterkonzern Comcast macht derzeit eine heftige Talfahrt durch. Der Umsatz geht zurück, die Aktie fällt ins Bodenlose. Die Konsequenz: Offenbar will der TV-Riese Sky Deutschland loswerden.
Sky steht zum Verkauf
Vier Jahre ist es her, dass Comcast mit dem Sky-Kauf einen Coup landete. 33 Milliarden Euro ließ sich der US-Konzern den europäischen Pay-TV-Riesen kosten. Ein Geschäft, das heute für Ernüchterung sorgt. Die aus dem Boden geschossene Streaming-Konkurrenz macht Mutter und Tochter das Leben schwer, ebenso wie der schwache Euro-Kurs, der den Umsatz von Sky schmälert.
Bei Comcast scheint deshalb nun ein radikaler Entschluss gewachsen. Wie unter anderem der renommierte Finanznachrichten-Sender „Bloomberg“ berichtet, will das Unternehmen Sky Deutschland verkaufen. Für eine Milliarde Euro, so heißt es, ist der deutsche Ableger zu erwerben.
DAZN als potenzieller Käufer genannt
Als potenzielle Käufer nennen Berichte den französischen Medienkonzern Vivendi, die aufstrebende norwegische Streamingplattform Viaplay – und DAZN! Auch der größte Sky-Konkurrent in Deutschland und weiteren Ländern wird die mögliche Übernahme zugetraut.
So mancher deutsche Fußballfan reibt sich da schon die Hände. Sollte es tatsächlich dazu kommen, lägen die allermeisten Rechte in Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal wieder bei einem Anbieter. Hoffnungen auf ein Ende des Abo-Chaos?
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Mehrere Punkte lassen an diesem Deal aber zweifeln. Neben dem Fakt, dass das Kartellamt der DFL die Vergabe an nur einen Anbieter verboten hat, würde DAZN mit Sky auch einen großem Anbieter in Sachen Filme und Serien übernehmen – ein Genre, mit dem der Sport-Streamingdienst eigentlich nichts zutun haben will.
Ob DAZN, Viaplay oder gar Warner: Ein Verkauf von Sky Deutschland könnte heftige Auswirkungen haben. Auch für den Kunden. Denn im zunehmend schwierigen Geschäft der TV-Rechte wäre auch ein kompletter Umschwung in der Ausrichtung des Pay-TV-Anbieters alles andere als ausgeschlossen.