Wesel.
In Wesel eröffnete die erste Ladestation für Elektroautos: Ab an die Zapfsäule, den Wagen anschließen und dann – erst einmal zwei Stunden warten. Zeit für einen Kaffee oder eine Runde Shopping, während das Auto voll läuft.
So könnte das Tanken ab sofort aussehen, zumindest für diejenigen, die ein Elektroauto fahren. Gestern hat der Stromkonzern RWE die erste Ladestation für Elektroautos in Wesel eröffnet. Auf dem Vorplatz des RWE-Regionalzentrums an der Reeser Landstraße können Fahrer ihre Wagen nun aufladen.
Infrastruktur
schaffen
Zwar sei der Trend hin zum Elektrofahrzeug in der Hansestadt noch recht am Anfang – es gibt laut RWE-Regionalleiter Niederrhein Andreas Lantwin rund eine Handvoll solcher Autos – dennoch wolle sich der Stromkonzern aktiv an der Entwicklung beteiligen, die in den kommenden Jahren auf jeden Fall an Fahrt aufnehmen werde, wie Rainer Hegmann, Leiter der RWE-Hauptregion Rhein-Ruhr, überzeugt ist. RWE wolle so für die Infrastruktur sorgen, die eine alltägliche Nutzung von Elektroautos möglich macht, so Hegmann weiter. Der Standort am RWE-Regionalzentrum sei für den Anfang naheliegend gewesen. „Weitere zentralere Ladestationen sind aber durchaus denkbar – gerade weil das Betanken rund zwei Stunden dauert“, sagt Rainer Hegmann. Er könne sich eine zweite Station gut am Park&Ride-Parkplatz am Bahnhof vorstellen. In anderen Städten gebe es auch Kooperationen mit Parkhäusern, so dass Autofahrer bequem während der Shoppingtour ihr Gefährt volltanken können.
Wer die RWE-Ladestation nutzen möchte, muss einen Vertrag abschließen und kann dann sein Fahrzeug an allen 600 RWE-Stationen in ganz Deutschland laden. Die Nutzung sei ganz einfach, sagt Andreas Lantwin. „Die Station erkennt den Wagen und weiß, welchem Stromkonto sie den Verbrauch zuschreiben muss.“
Dirk Tiggelbeck ist begeisterter Fahrer eines Elektroautos. Bislang lädt der Weseler sein Gefährt zu Hause auf, freut sich aber über die neue Möglichkeit, an der Ladestation zu tanken. „Es macht einfach Spaß, mit so einem Auto zu fahren“, sagt er. Einen Nachteil gebe es aber auch, fügt Dennis Blumensaat hinzu. Der 24-Jährige hat seine Gesellenprüfung als Elektroniker bei RWE als Jahrsgangsbester bestanden und durfte zur Belohnung ein Wochenende ein Elektroauto Probe fahren: „Man muss unbedingt mehr auf andere Verkehrsteilnehmer achten. Elektroautos werden nämlich oft schlichtweg nicht gehört .“