Sie rannten und rannten, Runde um Runde für die Kinder im Friedensdorf. Denn jeder gelaufene Kilometer brachte bares Geld ein. Am Ende waren es 2500 Euro, die beim Spendenlauf des Offenen Ganztags (OGS) der früheren Feldhausener Marienschule in Bottrop zusammenkamen. Das Geld im wahrsten Sinne des Wortes erlaufen hatten 50 Schulkinder und ihre Geschwister. Gestern Nachmittag überreichte eine kleine Delegation von Kindern und Eltern das Geld vor Ort im Friedensdorf an der Rua Hiroshima.
„Manche Kinder sind 14, 15 Runden gelaufen“, schwärmt Ulla Berger, OGS-Leiterin, „jede Runde war 750 Meter lang – ein toller Einsatz!“ Mit dieser Energieleistung hatten Eltern, Opa, Oma, Onkel und Tante wohl kaum gerechnet: Sie mussten tief in die Tasche greifen. „Aber das haben sie natürlich gerne fürs Friedensdorf gemacht“, so Ulla Berger, „die Erwachsenen haben die Kinder im Gegenteil sogar entlang der Strecke angespornt“.
Zwei Stunden lang dauerte der Spendenlauf am Samstag, 25. Oktober. Ziel des Spendenlaufes war auch, den Kindern das Thema Solidarität näher zu bringen. Ulla Berger: „Solidarität bedeutet, dass wir füreinander einstehen und wir für Menschen da sind, die in Not geraten sind.“
Zu der stolzen Geldsumme kamen noch jede Menge Sachspenden: Kinderkleidung, Spiele, Puppen und Kuscheltiere – von Kindern für Kinder: „Alle Kinder haben sich von einigen Spielsachen getrennt“, erinnert sich Ulla Berger, „sie haben gesagt: „Wenigstens ein Kuscheltier muss ich doch schenken!“
Die Spielsachen, die seit Oktober das Büro von Ulla Berger in ein Paradies der Kuscheltiere verwandelt hatten, wurden in der Dinslakener Zentrale des Friedensdorfes abgegeben. Malte und Malin überreichten dann die Geldsäckchen mit der Spende an Mitarbeiterin Anna Lange. Anschießend besuchten die Feldhausener Kinder die kleinen Bewohner im Friedensdorf.
Zurzeit leben an der Stadtgrenze Oberhausen/Dinslaken 150 Kinder aus Angola, Afghanistan, Armenien, Georgien, Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan, Gambia und dem Gaza-Streifen. „Insgesamt haben wir gerade 300 Kinder in Deutschland“, sagt Anna Lange, „150 sind in Krankenhäusern untergebracht.“
Das Friedensdorf ist eine Hilfseinrichtung in Oberhausen und Dinslaken, die kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland holt.