Hermann Albertz war Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat Oberhausen und preußischer Landtagsabgeordneter. „Kurz nach seinem rüden Rauswurf aus der Stadtverordnetenversammlung wurde er verhaftet, nach einigen Wochen aber wieder freigelassen“, hat Klaus Oberschewen recherchiert. 1937 wurde er wegen des Verdachts der Verteilung illegaler Schriften erneut verhaftet. „Aber nicht verurteilt“, erzählt Oberschewen weiter.
Bis dahin hatte Albertz stets Glück im Unglück gehabt. Das sollte sich jedoch nach dem Stauffenberg-Attentat gegen Hitler ändern. Im August 1944 wurde er verhaftet, kam zunächst ins Konzentrationslager Sachsenhausen, dann ins KZ Bergen-Belsen. „Dort kam er im April 1945 unter unbekannten Umständen schließlich ums Leben“, führt Oberschewen aus.
Wie gefährlich die Tätigkeit der Widerstandkämpfer war, zeigen laut Oberschewen etliche Denunzianten-Berichte. „Das ging in den frühen 30er Jahren los und wurde später nicht besser.“ So hatte etwa ein Kollege einen Bericht über Ludwig Eschbach verfasst, der im Oktober 1933 auch zur Entlassung des SPD-Mitgliedes und Verwaltungsangehörigen führte. Oberschewen zitiert aus diesem Bericht: „Beim Erheben der rechten Hand zum Hitlergruß meinte Eschbach: So hoch liegt die Scheiße in Deutschland. Uns allen würden noch mal die Augen aufgehen über Hitler und seine Leute. Es sei unglaublich, dass man Hitler überhaupt so hoch hätte kommen lassen, aber wir würden ja selbst in Kürze den Krampf einsehen.“ Oberschewen weiß: „Ein paar Monate später wäre Eschbach dafür hingerichtet worden.“