Die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen hat eine Liste für Baumfällungen veröffentlicht. Die Gründe sind vielfältig. Nicht alle Anträge wurden bewilligt.
Oberhausen.
Ahorne mit Pilzbefall, Bäume, deren Wurzeln in Abwasserleitungen ragen, und Platanen, die angeblich den Satellitenempfang stören: Die Baumkommission war Anfang November wieder unterwegs und hat verschiedene Anträge auf Baumfällungen geprüft. Ihre Empfehlungen hat die Politik nun übernommen, die Bezirksvertretung Alt-Oberhausen hat die Fällung diverser städtischer Bäume beschlossen.
Die meisten Bäume müssen an der Mellinghofer/Ecke Essener Straße fallen. Der Baumbestand am dortigen Seniorenheim weist laut Stadtförster Jürgen Halm „erhebliche Mängel“ auf. 37 Robinien und eine Birke müssen weg. Als Ersatz sollen zehn bis zwölf Ebereschen sowie Hainbuchen und Feldahorne gepflanzt werden.
Auch die Tage von neun Platanen an der Tannenbergstraße sind gezählt. Deren Wurzeln haben laut Baumkommission Entwässerungsleitungen beschädigt. Auch hier gibt es Ersatz: Statt Platanen sollen an dieser Stelle künftig säulenförmige Hainbuchen stehen.
Keine Fällungen in Alstaden
Platanen-Wurzeln haben auch eine Stützmauer an der Konrad-Adenauer-Allee/Ecke Duisburger Straße derart beschädigt, dass sie saniert werden muss. Sechs Bäume werden als Schadensverursacher gefällt.
Ebenso einzelne Bäume, die meist krank oder angegriffen sind: ein Silberahorn mit Pilzbefall und eine geschädigte Linde an der Tannenbergstraße, drei Ahornbäume und eine Linde in Höhe der Brüder-Grimm-Schule an der Lothringer Straße, eine mitten auf dem Gehweg gewachsene Linde an der Amboßstraße, fünf Platanen am Hauerweg, drei Zierkirschen an der Blockstraße und eine Platane an der Gustavstraße.
Andere Anträge haben Baumkommission und Bezirksvertretung abgelehnt. Vor allem der Bürgerring Alstaden dürfte enttäuscht sein: Der hatte die Fällung von 28 Platanen an der Kuhle/Ecke Bürgerstraße gefordert.
Anwohner klagte über Giftstoffe im Baum
Anwohner hätten Angst vor herabfallenden Ästen, hieß es in der Begründung. Totholz sei eine „natürliche Lebensäußerung der Bäume und wird als hinnehmbares Lebensrisiko angesehen“, sagt dagegen die Baumkommission. Antrag abgelehnt.
Ein Anwohner der Scheppmannstraße kam mit seinem Antrag ebenfalls nicht durch. Er hatte bemängelt, dass eine Platane seinen Satellitenempfang störe. Anwohner der Lohstraße und der Günther-Büch-Straße hatten sich über zu viel Schatten beschwert. Auch ihre Anträge wurden abgelehnt.
Einen wohl eher ungewöhnlichen Grund, einen Baum fällen zu lassen, brachte ein Anwohner der Rosenstraße an: Fast alle Pflanzenteile der dort stehenden Robinie würden Giftstoffe enthalten, argumentierte er in seinem Antrag. Kinder und Tiere könnten zu Schaden kommen. Dazu die Baumkommission: „Nach jetzigem Kenntnisstand gibt es keine gesetzliche Grundlage, die die Stadt dazu verpflichtet, giftige Pflanzen (…) zu vermeiden oder gar zu entfernen. Die Robinie ist als Straßenbaum (…) als geeignet eingestuft.“
Entscheidung über Fällung an Haltestelle der Stoag verschoben
Die genauen Standorte:
Tannenbergstraße/Berliner Park
Tannenbergstraße/Gesundheitsamt
Tannenbergstraße 84
Konrad-Adenauer-Allee/Duisburger Straße
Mellinghofer/Essener Straße
Lothringer Straße
Amboßstraße 4
Hauerweg 2
Blockstraße 45
Blockstraße 21 und 23
Gustavstraße 55