Wer zur Stadtteilbibliothek Osterfeld gehen will, muss den Eingang bisher regelrecht suchen. Versteckt im Erdgeschoss der Gesamtschule Osterfeld ist sie gelegen und für Außenstehende nicht schnell zu finden. Das soll sich nun ändern: Mit einfachen, aber pfiffigen Mitteln machen Fachleute den Weg zu neuem Lesestoff nun deutlich einfacher.
Ein 2,50 Meter hohes rotes, abends sogar angeleuchtetes Schild soll Bücherwürmer gleich am Bürgersteig der Westfälischen Straße abfangen. Die Farbe des beidseitig beschriebenen Schildes geht auf dem Boden in einen roten Faden über, der sich wegweisend über 100 Meter bis zum Eingang der Bücherei zieht. Dort soll eine graue Mauer zudem mit roter Farbe gestrichen werden.
„Der rote Faden am Boden wird als Zick-Zack-Linie dargestellt. Damit wollen wir zeigen, dass hier etwas passiert“, sagt Hans-Dietrich Kluge-Jindra. Er ist als Leiter der Oberhausener Bibliothek auch für die drei Stadtteilbüchereien in Sterkrade, Schmachtendorf und Osterfeld zuständig. Noch in diesem Jahr soll der Auftrag für Schild und Markierung vergeben werden.
Entwickelt hat das Wegeleitsystem das Planungsbüro UKW, das sich in Oberhausen bereits mit der Neugestaltung der Zentralbibliothek im innerstädtischen Bert-Brecht-Haus einen Namen gemacht hat. Die Krefelder Innenarchitekten werden auch die für 2015 geplante neue Stadtteilbibliothek in Sterkrade gestalten.
In Osterfeld gesteht Kluge-Jindra: „Die Stadtteilbibliothek liegt abgeschottet vom Stadtteil, das bisherige Verkehrsschild an der Westfälischen Straße reichte bisher nicht.“ Mit Geldern in „überschaubarer Größenordnung“ soll nun Abhilfe geschaffen werden.
Mitglieder der Osterfelder Bezirksvertretung lobten die Planung. Für Kritik sorgte allerdings die auffallende Häufung roter Farbe. „Wir finden, das ist etwas zu rot“, sagte Hermann Wischermann (CDU) – mit Seitenhieb auf die Parteifarbe der regierenden SPD. Kluge-Jindra beschwichtigte: „Wir haben die Farbe der Schule aufgegriffen.“