Berlin.
In deutschen Städten und Ballungszentren werden seit Jahren immer wieder die Grenzwerte der EU für Stickoxide überschritten. Bei dem besonders gesundheitsgefährlichen Stickstoffdioxid (NO2) lagen die Werte im vergangenen Jahr in Deutschland an rund 60 Messstationen an stark befahrenen Straßen über dem Richtwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Bundesweit sind rund 400 000 Menschen direkt von hohen Stickoxiden betroffen. Nach Daten des Bundesumweltministeriums gibt es zu viel Abgase in den Ballungsräumen Berlin, Hamburg, Stuttgart, Rhein-Main und München. Hinzu kommen unter anderem die Städte Essen, Dortmund, Düsseldorf, Hagen und Köln.
Stickstoffdioxid stellt ein Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Kurzfristig kann eine übermäßige Belastung zu einer Reizung der Atemwege führen. Längerfristig kann Stickstoffdioxid nach Einschätzung des Umweltbundesamtes die Lungenfunktion beeinträchtigen und zu chronischen Herz-Kreislauferkrankungen führen. Husten Kinder leiden häufig unter Husten, Bronchitis, Atemwegsinfektionen und Allergien. Nach Berechnungen der Europäischen Umweltagentur werden im Jahr 2014 in Deutschland 10 400 vorzeitige Tote – und somit rund 112 400 verlorene Lebensjahre – auf die Belastung durch Stickstoffdioxide zurückgeführt.