An Rhein und Ruhr.
Nach den Terroranschlägen von Paris registrieren die Sicherheitsbehörden in NRW eine „zunehmende Gewaltbereitschaft“ in der salafistischen Szene. „Die Hinweise auf konkrete Gefährder und gefährdete Orte haben sich seit Paris verdreifacht“, sagte gestern der Chef des NRW-Verfassungsschutzes, Burkhard Freier. Pro Woche gingen an Rhein und Ruhr acht bis zehn Hinweise aus der Bevölkerung auf Anschlagsrisiken durch Islamisten ein. Jeder dritte Hinweis wird als ernstzunehmend eingestuft, so Freier. Eine vergleichbare Entwicklung gebe es in ganz Deutschland.
In Dortmund eröffnete Innenminister Ralf Jäger (SPD) gestern eine neue Anlaufstelle für Angehörige und Betroffene der salafistischen Szene. Das Büro ist Teil des NRW-Präventionsprogramms „Wegweiser – gemeinsam gegen gewaltbereiten Salafismus“. Solche Beratungsstellen gibt es schon in Bochum, Bonn, Düsseldorf und Wuppertal.
Die Landesregierung spricht von einem „immensen Beratungsbedarf“. Derzeit wendeten sich jede Woche bis zu 50 besorgte Lehrer, Angehörige und Freunde von Menschen, die in die islamistische Szene abzugleiten drohen, an die Beratungsteams. In NRW gibt es laut Innenministerium rund 2500 Salafisten, darunter 500 gewaltbereite.