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Festivaldorf an der Bochumer Jahrhunderthalle wächst heran

Festivaldorf an der Bochumer Jahrhunderthalle wächst heran

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Foto: Ingo Otto / Funke Foto Services
Im Westpark entsteht mit der begehbaren Groß-Installation „The Good, the Bad and the Ugly“ ein eigenwilliges Kunst-Ensemble für die Ruhrtriennale.

Bochum. 

Es wird gehämmert, gesägt, gebohrt: Auf dem Platz vor der Jahrhunderthalle herrscht reges Treiben. Zug um Zug und jeden Tag ein bisschen offensichtlicher wächst hier ein eigenwilliges Dorf heran: Während der Ruhrtriennale vom 15. August bis 26. September wird es die Festivalbesucher magisch anziehen. Denn die außergewöhnliche Siedlung ist gleichzeitig eine schräge Kunst-Installation namens „The Good, the Bad and the Ugly“. Sie wird, soviel kann man jetzt schon sagen, niemanden unberührt lassen.

Das ist auch gar nicht die Absicht, im Gegenteil. Das Atelier Van Lieshout schafft mit dem Festivaldof einen aufregend-chaotischen Ort für Besucher, Künstler, Festivalmacher und alle Neugierigen. Das ist eine Spezialität des Ateliers, das von Rotterdam aus international agiert. Die oft provokativen Werke bewegen sich auf der Grenze von Kunst, Architektur und Design. Wiederkehrende Motive und Themen sind Selbstbestimmung und Macht, Autarkie und Anarchie, Politik und –Sex.

Treffpunkt für alle

In Bochum steht eine große Gebäudeskulptur, das „Refectorium“ im Zentrum. „Es sieht aus wie eine Bauernhofscheune, aber es ist viel mehr als das“, sagt Frits Nieuwland, der für die Kultur Ruhr GmbH den Aufbau koordiniert. Im „Refectorium“ werden u.a. Werkstattgespräche, Aufführungen, Kinoabend, Partys stattfinden. „Das Konzept ist offen und sehr spannend“, findet Nieuwland. Überhaupt ist er von dem Dorf und der dahinter stehenden Idee sehr angetan. „Eine große Herausforderung, baulich, künstlerisch, bürokratisch“, sagt Nieuwland. „Aber alle klappt sehr gut!“

Umgeben ist das „Refectorium“ weiteren großskulpturalen Van-Lieshout-Entwürfen wie der „Bar Rectum“, die einem Dünndarm nachgebildet ist, dem „Domesticator“, in dem man in kleinen Kojen übernachten kann, oder „Alcohol & Medicine“, eine ganz spezielle Bar. Das Festivaldorf, das täglich öffentlich zugänglich sein wird, bietet auch eine eigenen WC- und Toilettenanlage – natürlich auch künstlerisch gestaltet.

Mit Übernachtung

Dazu kommen unterschiedliche Datscha-ähnliche Behausungen, die nach und nach labyrinthartig auf dem Gelände rund um die Jahrhunderthalle siedeln werden. In den Datschen kann übernachtet werden; auch Künstlerinnen und Künstler werden sich hier niederlassen. „Dieses Dorf wird ein Treffpunkt für alle“, verspricht Frits Nieuwland. Die Siedlung wird drei Jahre im Westpark stehen, anschließend werden Teile als Kunstwerke verkauf. Man darf wirklich gespannt sein!