Die Zusammenarbeit offiziell gemacht haben jetzt Vertreter der beiden Stiftungen, die den Bau des Musikzentrums mit ihrem Engagement vorantreiben wollen. Mit Unterschriften unter dem gemeinsamen Fördervertrag, der das Engagement der Brost Stiftung in Form einer Förderung des Musikzentrums in Höhe von drei Millionen Euro festlegt, wurde heute auch der formelle Teil besiegelt.
Bürgerschaftliches Engagement
Zusätzlich zu den drei Millionen, welche die Brost Stiftung mit einbringt, wurden in den vergangenen acht Jahren weitere 9,5 Millionen Euro von über 20 000 Menschen gespendet, um das Anneliese Brost Musikforum Ruhr zu verwirklichen. Stadtdirektor Michael Townsend äußerte sich lobend: „Dass es Stiftungen gibt, die bürgerschaftliches Engagement in diesem Maße unterstützt, ist eine sehr beglückende Situation. Ohne bürgerschaftliches Engagement wäre das Projekt Musikzentrum schon lange tot, das muss man realisieren. Kultur gehört in Bochum zu den Basics. Bochum ohne Kultur sähe schlimm aus.“ Zu den Beweggründen der Essener Brost Stiftung erklärte deren Vorstand Prof. Wolfgang Heit: „Wir wollten einen kleinen Schritt aus unserem lokalen Kirchturmdenken heraus machen und nicht nur Projekte in Essen unterstützen. Quasi aus Essen heraus ins Ruhrgebiet.“ Gerade Bochum als Standort für eine Förderung sei ideal, denn: „Bochum ist auch kulturell das Bindeglied zwischen Essen und Dortmund. Eine derart hohe Kulturdichte wie im Ruhrgebiet muss man erstmal wieder finden.“
Die 2011 in Essen gegründete Brost-Stiftung setzt das soziale, künstlerische und kulturelle Engagement des WAZ-Gründers Erich Brost und seiner Frau Anneliese nach deren Ableben fort. Neben Jugend- und Altenförderung setzt sie sich für die Förderung von Kunst und Kultur in Essen und im Ruhrgebiet ein. Zu den Projekten, für die sich Erich und Anneliese Brost noch zu Lebzeiten engagierten, gehören unter anderem das Folkwang Museum, die Philharmonie sowie die Zeche Zollverein in Essen. Dass es bei der Zusammenarbeit nicht nur um einen Baukostenzuschuss, sondern auch um eine langfristige Zusammenarbeit, etwa bei „programmlichen Themen“ gehen soll, hatte die Brost-Stiftung bereits im Vorfeld verlauten lassen.
Auch von Seiten der Stiftung Bochumer Symphonie begrüßt man die Zusammenarbeit. Steven Sloane, Generalmusikdirektor (GMD) der Bochumer Symphoniker, sprach davon, nicht nur ein „normales Konzertpublikum“ im Musikzentrum an der Marienkirche begeistern zu wollen.