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Pop-Akademie-Leiter Hans Nieswandt will die Kunst nicht verwirtschaftlichen

Leiter der Pop-Akademie will Kunst nicht verwirtschaftlichen

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Foto: WAZ FotoPool / Ingo Otto
Hans Nieswandt, der seit Anfang des Jahres offiziell die Geschicke des Instituts für populäre Musik der Folkwang-Universität an der Bochumer Prinz-Regent-Straße leitet, im Gepräch über Pop als Kunstform und Studenten als Entdecker. Bis zum 15. März können sich Interessenten noch bewerben.

Bochum. 

Ohne abgeschlossenes Hochschulstudium und mit der ersten Festanstellung Leiter einer Akademie zu werden, zumal einer der renommierten Folkwang Universität der Künste. Das ist ungewöhnlich. Aber auch ein Zeichen, findet Hans Nieswandt (49), der seit Anfang des Jahres offiziell die Geschicke des neuen Instituts an der Prinz-Regent-Straße leitet. Ein WAZ-Gespräch mit dem Autor, Journalisten, DJ und jetzt Neu-Akademie-Chef.

Wie ist der Stand der Dinge in an der Prinz-Regent-Straße?

Hans Nieswandt: Es wird noch gebaut und renoviert. Zumeist arbeite ich noch von Essen aus. Regelmäßig treffe mich aber hier vor Ort mit Inneneinrichtern, was komplett Neuland für mich ist. Außerdem führe ich Gespräche mit den Nachbarn, mit Sibylle Broll-Pape vom Theater und mit Steven Sloane von den BoSy etwa.

Kooperationen gehören zum Konzept?

Nieswandt: Grundsätzlich sind wir da für alles offen. Ich würde mich freuen, Künstler, die in Bochum spielen, für Workshops zu gewinnen. Außerdem sollen unsere Studierenden auch Impulse in Bochum setzen.

Wer werden die überhaupt sein?

[kein Linktext vorhanden]Nieswandt: Die ersten acht werden so etwas wie Entdecker sein. „Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist“, heißt es bei „Raumschiff Enterprise“. Keine Anfänger, sondern junge Leute, die sich mit einem konkreten Projekt, einem „Work in Progress“ quasi bewerben, das sie dann auch in einer Art „Casting“ vorstellen müssen.

Und die machen Sie dann fit für den Markt?

Nieswandt: Nicht unbedingt. Wir bilden eher Künstler aus. Das unterscheidet uns auch etwas von der Pop-Schule in Mannheim, die in direkter Nachbarschaft zur Pop-Wirtschaft existiert. Wir wollen Pop als Kunstform weiterdenken, das ist keine Ausbildungsberuf. Deshalb bin ja auch ich als Chef ausgewählt worden. Ich kann das Thema durchaus in seiner Komplexität einschätzen.

Als Pop-Gelehrter?

Nieswandt: Ich stehe für eine Generation, die Pop-Geschichte erlebt und auch geschrieben hat. In der Kölner Zeitschrift SPEX haben wir über Pop anders geschrieben, dann zog das Phänomen in die Feuilletons ein, jetzt in den akademischen Kontext. Andererseits ist Pop eine schnelle , lebendige Form, ein nicht voraussehbares Ding. Es wird sich zeigen, ob da führende Entwicklungen aus einem Institutskontext heraus möglich sind.

Bis wann können sich Interessenten noch bewerben?

Nur noch bis zum 15. März.