Stahlstandort von Thyssen Krupp ist Bochum seit langem. Und bald wird der Konzern auch einen Teil seiner Verwaltung in der Stadt konzentrieren. Arbeitsdirektor Oliver Burkhard hat angekündigt, 250 Arbeitsplätze würden in Bochum geschaffen. Wie viele davon von anderen Standorten verlegt und wie viele neu eingerichtet werden, ist noch unklar. „Wir fassen unsere Immobilienverwaltung und die Lohnbuchhaltung zusammen“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Noch in diesem Jahr werde mit dem Umzug begonnen, der nach und nach erfolgen soll. Dabei geht es um die Einsparung von Kosten. Bislang werde etwa die Lohnbuchhaltung an jedem einzelnen Standort erledigt. Das sei unwirtschaftlich. Die Verlegung ist Teil des Konzernumbaus, der Einsparungen in Höhe von 500 Millionen Euro bringen soll.
Drei Bochumer Immobilien kommen als künftiger Standort der Konzerndienstleistung in Frage, heißt es – allesamt keine unternehmenseigenen Gebäude. Der frühere Thyssen-Krupp-Turm an der Ecke Alleestraße/Kohlenstraße stehe nicht zur Auswahl, so die Sprecherin. „Wir wollen eine attraktive zentrale Lage, gute Verkehrsanbindung, Flexibilität, und Großraumflächen. Die Gesamtfläche von 2500 qm muss außerdem in mehreren Stufen ausbaubar sein.“
Ausschlaggebend für den Standort Bochum waren nach Thyssen-Krupp-Auskunft mehrere Faktoren: Mietpreis, Einwohnerzahl, Anzahl der Mitarbeiter im Industrie- und industriellen Servicesektor sowie der Zugang zu Universitäten haben ebenso wie die zentrale Lage im Ruhrgebiet und eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel eine Rolle gespielt. Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz hatte Gespräche mit dem Unternehmen geführt.
Im seit Anfang Juni gültigen Tarifvertrag hatten sich die Verhandlungsführer von Thyssen Krupp, Beschäftigten und IG Metall auf eine Standortsicherung in Essen und einen weiteren Standort im Ruhrgebiet geeinigt. Bochum hat das Rennen gegen andere mögliche Kandidaten gemacht.