Kulturdezernent Michael Townsend warnt vor einem Scheitern des Musikzentrums. Bochum würde „für eine relativ geringe Einsparung einen sehr hohen Preis zahlen“.
Bochum.
Mit Sorge hat Michael Townsend die Ankündigung der Piratenpartei zur Kenntnis genommen, ein Bürgerbegehren auf den Weg zu bringen. „Ich will niemandem seine Rechte absprechen. Doch die Akteure müssen die korrekten Zahlen nennen“ – gerade jetzt, da die Spendenakquise der Stiftung Bochumer Symphonie in die entscheidende Phase tritt.
Falsch sei die Aussage der Piraten, wonach auf die Stadt Folgekosten von jährlich 3 bis 5 Mio. Euro zukämen. Townsend: „Die Betriebskosten für das Musikzentrum liegen bei 300.000 Euro. Das mit dem Land geschnürte Paket für den Betrieb der Jahrhunderthalle schreibt einen städtischen Anteil von jährlich 400.000 Euro bis 2023 fest. Das heißt: Wir reden über 700.000 Euro. Scheitern die Pläne, hätten wir bei den Investitionen einen Totalverlust von 45 bis 50 Mio. Euro zu beklagen. Langjährig entwickelte Perspektiven für das Viktoriaquartier und den Westpark gingen verloren.“
Unzulässig sei eine Koppelung zwischen Musikzentrum und Schulen. Townsend: „Die demografische Entwicklung ist entscheidend. Wir würden nicht eine Schule mehr offenhalten, wenn wir das Musikzentrum nicht bauen.“