Die Dortmunder Skandal-Firma Envio meldet Millionenverluste. Der PCB-Skandal und seine Folgen zeigen wirtschaftliche Wirkung: Das Unternehmen von der Kanalstraße meldet in seinem verspätet vorgelegten Bericht für das Geschäftsjahr 2010 einen Verlust von 10,4 Millionen Euro.
Dortmund.
Der PCB-Skandal hat sich auf die Firmen-Bilanz der Dortmunder Enstorgerfirma Envio ausgewirkt. Das Unternehmen von der Kanalstraße meldet in seinem verspätet vorgelegten Bericht für das Geschäftsjahr 2010 einen Verlust von 10,4 Millionen Euro.
Verantwortlich für das Minus sei die Zwangs-Stilllegung des PCB-Recyclingbetriebs von Envio im Hafen im Mai 2010, heißt es. Aber auch das Geschäft mit PCB-Entsorgung in Südkorea habe gelitten, teilte das Unternehmen mit, das mittlerweile seinen Sitz von Dortmund nach Hamburg verlegt hat.
Stillgelegt
In Dortmund hatten die Behörden im Mai 2010 extrem erhöhte PCB-Werte auf dem Firmengelände und später auch im Blut von Mitarbeitern festgestellt. Der Recyclingbetrieb wurde daraufhin komplett stillgelegt. Inzwischen wartet man auf die Sanierung des Geländes mit dem zum Teil massiv mit Giftstoffen verseuchten großen Hallen. Ergebnisse des Ausschreibungsverfahrens sollen vielleicht noch dieses Jahr vorliegen. Der Start der Sanierung ist noch unklar. Ähnliche Vorwürfe wie in Dortmund tauchten später auch mit Blick auf die Envio-Tochter in Südkorea auf.
Die Folgen der Skandals schlagen sich nun in der Bilanz nieder: Die Kosten stiegen für die Envio AG demnach im Jahr 2010 auf 6,9 Mio. Euro. 4,9 Mio. Euro davon gehen auf Abschreibungen und Forderungen im Zusammenhang mit dem PCB-Skandal und der Insolvenz der Tochterfirma Envio Recycling GmbH & Co. KG zurück. Durch die hohe Summe an Abschreibungen sei bei der Envio AG mehr als die Hälfte des Grundkapitals bereits aufgebraucht.