Bei der Post wird gestreikt, auch im Einzelhandel gibt es immer wieder Aktionen – nun ist der Großhandel an der Reihe: In Dortmund streiken seit Montag Mitarbeiter von Thyssen-Krupp Schulte. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligen sich 100 Leute je Schicht.
Dortmund.
Seit Montag (8. Juni) laufe der Streik bei Thyssen-Krupp Schulte, sagte am Dienstagmittag Ortwin Auner, Gewerkschaftssekretär bei Verdi. Die Dienstleistungsgewerkschaft ist zuständig, weil es nicht um Stahlproduktion, sondern um den Stahlgroßhandel geht.
Drei Schichten an drei Standorten streiken
An den zwei Standorten von Thyssen-Krupp Schulte in Dortmund – einer ist an der Westfaliastraße, einer (mit zwei Adressen) an der Heinrich-August-Schulte-Straße – wird in drei Schichten gearbeitet. Dort angelieferte, fertig produzierte Stahl-Werkstoffe werden zugeschnitten und kommissioniert, um sie dann an Kunden weiterzuliefern.
Auner zufolge legen pro Schicht – für beide Standorte zusammengerechnet – 100 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Mit Beginn der Frühschicht am Mittwoch (10. Juni) soll der Streik enden.
Ein ThyssenKrupp-Pressesprecher teilte auf Anfrage mit, dass wegen weniger nicht streikender Beschäftigter seit Montag nur „eingeschränkt“ gearbeitet werden konnte.
Verdi fordert 5,5 Prozent mehr Lohn
Mit dem Streik wollen Verdi und die Beschäftigten ein Zeichen in den laufenden Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern setzen.
Verdi fordert für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber hingegen bieten rückwirkend zum 1. Mai zwei Prozent mehr, für 2016 1,5 Prozent mehr Lohn.
Zudem wollen sie, dass ihre Beschäftigten künftig an Heiligabend und Silvester arbeiten – eine Samstagszulage soll es nicht mehr geben. Diese Forderungen wiederum sorgen für Unmut bei Verdi und den Beschäftigten.
2015-06-09 12:39:00.0