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Warum die Ausgabe von Münzrollen jetzt Geld kostet

Warum die Ausgabe von Münzrollen jetzt Geld kostet

Heinz Görke ist Kunde der Sparkasse Dortmund – und seit Donnerstag verärgert. Denn da verlangte der Sparkassen-Automat 50 Cent von ihm, als er 20 Euro in 50-Cent-Münzen wechseln wollte. Wir haben nachgefragt, was dahintersteckt.

Dortmund. 

Im Gemeinschaftskeller von Görkes Wohnanlage schlucken Waschmaschine und Trockner pro Durchgang 1,50 Euro – entsprechend viele der Münzen benötigen der 70-Jährige und seine Frau. Früher, da habe ihm der Kassierer gewechselt, dann seien „die blöden Automaten“ aufgestellt worden.

Seit 1. August kostet die Ausgabe jeder Münzrolle an den Automaten der Sparkasse Dortmund 50 Cent. Und auch die Einzahlung von Münzen ist künftig nicht mehr immer umsonst: Für Privatkunden ist eine Automaten-Einzahlung im Monat kostenfrei – jede weitere schlägt mit 4,95 Euro zu Buche.

Der Grund für die Gebühren

Als Grund für die Gebühren führt Sparkassen-Sprecherin Jeanette Bludau an, dass „Aufwand und Kosten für die Ablieferung von Münzgeld an die Bundesbank in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen“ seien. Bei der Sparkasse würden im Jahr fast 20 Millionen Euro in Münzen eingezahlt.

Für Gewerbekunden kostete die Münz-Einzahlung schon bislang jedes Mal 3,95 Euro – nun 4,95 Euro. Bei Privatkunden, so Bludau, blieben „gelegentliche Kleinstgeschäfte“ kostenlos. Bringe ein Kind 15 Euro an Münzen aus seiner Spardose vorbei, bleibe diese Einzahlung auch künftig kostenfrei. Was genau „gelegentlich“, und bis zu welcher Höhe etwas ein „Kleinstgeschäft“ ist, lässt die Sparkasse offen.

Privatkunden, die häufiger Münzen einzahlen oder benötigen, sollten die Sparkasse ansprechen; man finde „für beide Seiten eine Lösung“, sagt Bludau.

Die anderen Banken

Bei Dortmunder Volksbank sowie Commerzbank und Deutscher Bank hieß es am Freitag, dass die Münzeinzahlung und die Ausgabe von Münzrollen für eigene Kunden kostenlos sei. Anders als bei der Sparkasse können Kunden bei der Deutschen Bank Münzgeschäfte nur am Schalter erledigen. Bei der Commerzbank sei die Einzahlung „haushaltsüblicher Mengen (größere Sparschweine)“ an den Automaten möglich; diese zahlen keine Münzen aus.

Die Sparkasse argumentiert, sie habe das größte Angebot an SB-Geräten in Dortmund. Deren Anschaffung und Instandhaltung sei teuer, sagt Jeanette Bludau: „Insbesondere die Münzeinzahlungsautomaten sind äußerst wartungsintensiv.“

Bei der Bundesbank, Hiltropwall 16, ist das Wechseln von Euro-Münzen in Euro-Scheine und umgekehrt kostenfrei möglich.

2016-08-08 02:30:00.0