Seit über zwei Jahren ist die Duisburger Mercatorhalle wegen Pfusch beim Brandschutz geschlossen. Sechs Millionen Euro werden die Sanierungsarbeiten kosten. Immerhin: Der Kleine Saal wird im Januar wieder geöffnet, im Großen Saal beginnen im Frühjahr die Sanierungsarbeiten.
Duisburg.
Die Sanierung der seit über zwei Jahren wegen der Skandal-Brandschutzmängel geschlossenen Mercatorhalle „feiert“ zumindest finanziell Bergfest: Drei der veranschlagten sechs Millionen Euro sind jetzt ausgegeben oder als Auftragsleistungen bestellt.
Zum Feiern ist dem städtischen Immobiliendienst IMD natürlich wegen des Pfuschs von wegschauenden Sachverständigen, inkompetenten Fachplanern, schlampigen Handwerksbetrieben und dem damaligen kriminellen städtischen Projektleiter nicht zumute, aber immerhin ist das Ende der Arbeiten in Sicht, zumindest im Kleinen Saal.
Er soll zum Januar 2015 wieder geöffnet und genutzt werden können. Es gibt auch schon erste Buchungen und Belegungen der Räumlichkeiten, nachdem das Stadtmarketing den Saal wieder in die Vermarktung genommen hatte. Ende November, Anfang Dezember ist die Abnahme der sicherheitstechnischen Anlagen geplant. Vor einigen Wochen gab es unter den strengen Augen der städtischen Bauaufsicht einen Rauchtest, der erfolgreich war. „Alles läuft gut“, so Kulturdezernent Krützberg.
Neue Entrauchungsanlage für Großen Saal der Mercatorhalle nötig
Entrauchungstests im Foyer vor dem Großen Saal vor einem Jahr hatten offen gelegt, dass das bisherige wagemutige Konzept, dort einfach die Fenster zu öffnen, ein Planungsdesaster war. Deshalb muss bei der nun anstehenden Brandschutzsanierungen am Großen Saal eine komplett neue Entrauchungsanlage in das auch zu Repräsentationsanlässen genutzte Foyer installiert werden.
Laut Krützberg liegt das neue Brandschutzkonzept für das City-Palais/Mercatorhalle bei der Bauaufsicht, bis Ende des Jahres rechnet er mit der Genehmigung. Im Februar 2015 sollen die Ausschreibungen beginnen. Krützberg ist zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten wird und der Große Saal dann Ende 2015 oder im 1. Quartal 2016 wieder geöffnet werden und dann auch die Philharmoniker in ihren angestammten Konzertsaal zurückkehren können.
Weitere drei Millionen Euro fließen nun noch in die Brandschutzsanierung. Eine Million Euro kommen allein für gänzlich neue Sicherheitsanlagen zusammen, die das neue Brandschutzkonzept eingefordert hatte. Neben der Entrauchungsanlage im Foyer müssen z.B. Türen zu den Treppenhäusern ersetzt werden, nachdem festgestellt worden war, dass Rauch bis in die Tiefgarage zieht, und die Notstromversorgung im Gebäude aufgerüstet werden. Kosten, an denen sich die City-Palais-Eigentümerin Hannover Leasing immerhin mit 380 000 Euro beteiligt.