- Die Verwaltung wird gestrafft. es gibt nur noch ein zentrales Bezirksamt
- Damit will die Stadt 1,4 Millionen Euro im Jahr sparen. 16 Stellen fallen weg
- Die Bürgerservice-Stellen als Anlaufstellen für Bürger bleiben erhalten
Duisburg.
Es rumort hier und dort politisch in den linksrheinischen Stadtbezirken, aber das Sagen hat Oberbürgermeister Sören Link: Als Verwaltungschef hat er beschlossen und verkündet, dass die sieben Bezirksämter aufgelöst werden. Das soll die Verwaltung straffen und 1,4 Millionen Euro einsparen. Die sieben Bürgerservice-Stellen für den Publikumsverkehr sind von der Neustrukturierung nicht betroffen.
Schon im Frühsommer waren die verwaltungsinternen Überlegungen bekannt geworden und hatten auch manch kritische Stimme hervorgerufen. Sie hatten offenbar eine Teilwirkung. Denn entgegen der ursprünglichen Planung sollen als Zugeständnis künftig doch drei statt zwei Stadtbedienstete vor Ort in den Bezirken verbleiben – bislang sind es zwischen fünf und acht. Ein „Bezirksmanager“, sein Vertreter und eine Sachbearbeiterstelle sollen sich ab dem kommenden Jahr um die Betreuung der Bezirksvertretungen, um Verwaltungs- und Finanzfragen und um Kulturangebote vor Ort kümmern.
Aus sieben mach eins
Aus sieben mach eins: Ab 2017 wird es nur noch ein zentrales „Amt für bezirkliche Angelegenheiten“ geben. Es soll ins Hamborner Rathaus ziehen; als Kandidat für den Chefposten gilt der Stadtmitte-Bezirksamtsleuter Ottmar Schuwerak. „Für die Bürger gibt es keine Veränderungen, denn die Bezirksratshäuser und die Bürger-Service-Stationen bleiben unverändert erhalten“, unterstreicht Stadtsprecherin Anja Kopka. Auch an den sieben Bezirksvertretungen und den Posten der Bezirksbürgermeister werde nicht gerüttelt. Zugleich halten sich aber die Gerüchte, dass die Zahl der Stadtteilparlamente irgendwann einmal auf drei oder vier verringert wird.
Die Stadt verweist bei der Ämterstraffung darauf, dass auch die Düsseldorfer Bezirksregierung und Finanzaufsicht Duisburg gedrängt habe, die bezirklichen Strukturen wirtschaftlicher zu betreiben. Knapp 16 Stellen in den bisherigen Bezirksämtern sind betroffen. Sie werden nun andernorts eingesetzt, im Bezirks-Budget können aber eben die 1,4 Millionen Euro eingespart werden. In ihrer Mitteilungsvorlage spricht die Stadt von einer Stärkung der Bezirke durch die Bündelung. Das sieht Karsten Vüllings anders. Der Rheinhauser und Vorsitzende der Ratsfraktion Piraten-SGU-BL bewertet die Zentralisierung als Schwächung der Stadtteile und geißelt sie als „Sense, die Strukturen niedermacht“.
Vüllings: Streichung ist eine „Sense“
Möglicherweise sogar von der Kommunalaufsicht prüfen lassen will die Ratsfraktion die Frage, ob OB Link die Neustrukturierung als Verwaltungschef einfach festlegen kann oder dies nicht parlamentarisch beschlossen werden muss.