In der Spitze der Duisburger Alternative für Deutschland (AfD) knallt es gewaltig. Erst gab es einen Abwahlantrag gegen Kreissprecher Holger Lücht. Jetzt kontert der Parteivorsitzende mit eigenen Abwahlanträgen gegen andere Vorstandsmitglieder. Sonntag ist Showdown bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung.
Duisburg.
Die AfD-Partei zerlegt sich vor ihrer geplanten Mitgliederversammlung am 2. November weiter selber. Der bisherige Vorsitzende der Duisburger „Alternative für Deutschland“ Holger Lücht, gegen den ein Abwahlantrag läuft, kontert nun seinerseits mit eigenen Abwahlanträgen gegen andere Vorstandsmitglieder.
Selbst die Einberufung der Mitgliederversammlung wird zum Streitobjekt. So soll Lücht mit einem Eilantrag bei dem AfD-Schiedsgerichte gegen die Rechtmäßigkeit der einberufenen Mitgliederversammlung Einspruch eingelegt haben und Unterlagen nach Düsseldorf gesandt haben.
20 Seiten starkes Dossier begründet Abwahlantrag
Wie berichtet, hatte die AfD-Fraktion in der vergangenen Woche Lücht schon als Fraktionsvorsitzenden abgesetzt, und der AfD-Landesvorsitzende Marcus Pretzell hatte Lücht jüngst zum Rücktritt und Aus-tritt aus der Partei aufgefordert, nachdem bekannt geworden war, dass Lücht bei Ratsabstimmungen mit NPD und Pro NRW-Stadtverordneten bei Gremienbesetzungen gemeinsame Sache gemacht hatte. Nun kommt es am 2. November zum „High Noon“, um 12 Uhr soll die außerordentliche Mitgliederversammlung beginnen, die Lücht als AfD-Sprecher abwählen soll. Fast 20 Seiten stark ist das Dossier, mit dem der Abwahlantrag begründet wird und das weit mehr Vorwürfe erhebt als Lüchts Abstimmungsverhalten.
In seinen Anträgen verlangt Lücht, unterstützt vom Vorstandsmitglied Almut Wielpütz, seinerseits die Abwahl des bisherigen 2. stellvertretenden Sprechers Rolf Cappel und des Beisitzers Heiko Thyssen. Sie sollen „eigenmächtige Entscheidungen“ getroffen haben.
Anlass ist das Verhältnis der AfD zu ihrem Anfang des Jahres mit der Pressearbeit betrauten Mitglied Michael T.. Hintergrund sind zivilrechtliche Rechtsstreitigkeiten des Pressesprechers um Geldstrafen und Ersatzfreiheitsstrafen, in deren Zuge die Vorstandsmitglieder die Parteitätigkeit des Pressesprechers bestätigt und damit gegen Parteistatuten verstoßen haben sollen. Außerdem wirft Lücht Cappel vor, eine Vorstandssitzung „mutwillig“ boykottiert zu haben. Der Landesverband nahm zum Hauen und Stechen der Duisburger AfD auf Anfrage nicht Stellung und will die Stellungnahme des Schiedsgerichtes abwarten.