Seit zwei Jahren sorgt ein Software-Fehler bei den Stadtwerken für Probleme bei der Rechnungserstellung. Probleme gab es auch beim Duisburger Wolfgang Prill: Trotz gekündigten Vertrag kam bisher keine Schlussrechnung. Stattdessen kam eine Gasrechnung und eine Zahlungserinnerung für den bezogenen Strom.
Duisburg.
Die Abrechnungsprobleme bei den Stadtwerken: Weiterhin melden sich verärgerte Kunden in der Redaktion. Wie mehrfach berichtet, sorgt seit zwei Jahren ein Software-Fehler bei zahlreichen Kunden zu einem Abbruch bei der automatischen Rechnungserstellung. Wolfgang Prill (76) gehört aktuell zu den Betroffenen. Sein Fall zeigt, wie hilflos und offenbar auch überfordert das Unternehmen gegenüber diesem Problem ist.
Alles beginnt damit, dass Prill 2011 eine Jahresabrechnung für eine seiner Wohnungen vermisst und deswegen zunächst das Dialog-Center anruft. „Ich wurde vertröstet und schließlich zum Kunden-Service-Center an der Friedrich-Wilhelm-Straße weitergeschickt“, erzählt der 76-Jährige. „Dort habe ich eine geschlagene Stunde zugebracht, die Mitarbeiterin stand kurz vor dem Nervenzusammenbruch und konnte mir auch nicht helfen.“
Beschwerdebrief an den Stadtwerke-Vorstand
Daraufhin habe er einen Beschwerdebrief an den Stadtwerke-Vorstand geschrieben: „Fünf leitende Angestellte haben mir abwechselnd geantwortet, aber nicht für eine korrekte Abrechnung gesorgt.“ Im Herbst 2011 wechselt Prill den Strom- und Gasanbieter für diese Wohnung.
Für eine weitere Wohnung habe er dann 2012 zumindest den Stromvertrag mit den Stadtwerken gekündigt. Auf die Schlussrechnung wartet Prill trotz mehrerer Anrufe im Dialog-Center bis heute. Stattdessen hat er zuletzt seine Gasrechnung mit völlig falsch kalkulierten Abschlägen bekommen – verbunden mit einer Zahlungserinnerung in Sachen Strom. „Ohne Rechnung überweise ich aber gar nichts“, stellt Prill klar, der zunehmend fassungslos ist.
EDV-Fehler stellt Unternehmen vor große Probleme
Auf Anfrage kann sich Unternehmenssprecher Thomas Nordiek weiter nur entschuldigen. „Der EDV-Fehler stellt uns vor große Probleme. Auch im Kundenservice läuft einiges nicht so, wie wir uns das wünschen.“
Ein aktuelles Gesprächsangebot der Stadtwerke hat Prill abgelehnt: „Ich will nicht mehr über die Probleme reden, sondern nur meine Rechnung bekommen und bezahlen.“