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Schicksal von Ferrostaal hängt von MAN ab

Schicksal von Ferrostaal hängt von MAN ab

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Foto: WAZ FotoPool

München/essen. 

Das Schicksal von Ferrostaal hängt vom früheren Mutterunternehmen MAN ab. Der Handelskonzern soll für Bestechungsdelikte knapp 200 Millionen Euro an die Münchner Staatsanwaltschaft zahlen.

Das Schicksal des unter einer Korruptionsaffäre leidenden Handelskonzerns Ferrostaal hängt nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ vom früheren Mutterunternehmen MAN ab. Ferrostaal soll für weltweite Bestechungsdelikte knapp 200 Millionen Euro an die Münchner Staatsanwaltschaft zahlen, die auf diese Weise vor allem die bei den illegalen Geschäften erzielten Gewinne abschöpfen will. Einen Großteil dieser Zahlung soll MAN übernehmen. Sonst scheitert die unterschriftsreife Einigung zwischen der in Essen ansässigen Handelsgesellschaft und der Münchner Staatsanwaltschaft.

„Es kann nur eine Paketlösung geben“

Nach Angaben aus Unternehmenskreisen bei Ferrostaal und MAN kann die Essener Gesellschaft die knapp 200 Millionen Euro nicht alleine tragen. „Es kann nur eine Paketlösung geben.“ Der Lastwagen- und Bus-Hersteller MAN war früher Alleinaktionär von Ferrostaal und besitzt derzeit noch 30 Prozent der Aktien. MAN hat die Anteilsmehrheit inzwischen an den Staatsfonds IPIC aus dem Emirat Abu Dhabi am Persischen Golf verkauft. Die Araber wollen als Hauptaktionär von Ferrostaal nicht alleine für die Folgen der Schmiergeldzahlungen gerade stehen, die vor allem in jenen Zeiten geschahen, als das Essener Unternehmen noch ganz zu MAN mit Stammsitz in München gehörte.

Im Falle einer Einigung zwischen allen Beteiligten und der Zahlung an die Münchner Staatsanwaltschaft wären die Ermittlungen gegen den Konzern abgeschlossen. (dapd)