Während sich der Staat in Zeiten der Inflation vor Rekordsteuereinnahmen nicht zu retten weiß, suchen Menschen mit geringen und mittleren Einkommen noch eine Lösung für den Herbst und Winter.
Der Grund warum auf der einen Seite die Staatskassen klingeln, auf der anderen Seite aber Menschen vor dem Abgrund ihrer Existenz stehen, hat einen Namen: Inflation.
Energiekrise: Ein weiteres Entlastungspaket ist in der Pipeline
Der Krieg und die damit einhergehende Energieknappheit treiben die Preise jeglicher Produkte in die Höhe. Und auf die fallen Steuern an. Wenn nun die Produkte teurer werden, steigen logischerweise auch die Steuereinnahmen. Was den Staat freuen kann, belastet die Verbraucher.
Um soziale Verwerfungen zu verhindern, schnürte der Staat mittlerweile drei Entlastungspakete. Ein Weiteres ist offenbar in der Pipeline. 200 Milliarden soll es schwer sein. Ob damit der große Sprung gelingt, bleibt abzuwarten. Wirtschaftsexperten stellen jedenfalls Forderungen auf.
Energiekrise: „Die Maßnahmen sind nicht zielgenau“
„Die Maßnahmen sind in ihrer Gesamtgröße gut, aber sie sind nicht zielgenau, weil sie den verletzlichsten Menschen und Unternehmen zu wenig helfen“, so Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforderung, in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Klar macht der Wirtschaftsexperte das an der Gaspreisbremse. „Die Gaspreisbremse ist nicht zielgenau, weil sie alle gleich behandelt, die man nicht gleich behandeln sollte. Es profitieren auch Bürger mit hohen Einkommen, die die Inflation wenig trifft“, so Fratzscher.
Deswegen fordert Marcel Fratzscher: „Die mit den geringen Einkommen – 2000, 3000 Euro brutto monatlich -, die keine Sozialleistungen bekommen, brauchen dringend mehr Unterstützung“.
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Jedoch wirft der Wirtschaftsfachmann nicht nur einen düsteren Blick auf die derzeitige Situation. „Wir sehen keine tiefe Rezession, verglichen mit Corona.“ Die Wirtschaft werde nur leicht schrumpfen und auch die Arbeitslosigkeit werde nicht stark steigen, so Fratzscher zur „SZ“.