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Queen Elizabeth II. beerdigt: Tränenmeer in London – mit ihr stirbt, „was wir als Großbritannien kennen“

Die Stimmung am Montagmittag in London ist bedrückend. Als sich Tausende Menschen gegen 11 Uhr im Hyde Park versammeln, um die Beerdigung von Queen Elizabeth II. über riesige Bildschirme zu verfolgen, werden sie von ihren Gefühlen übermannt.Im Gespräch mit unserer Reporterin Linda Giere verraten sie, wieso sie unbedingt an diesem Ort Abschied von Queen Elizabeth […]

Der Tod von Queen Elizabeth II. hinterlässt tiefe Spuren.
© picture alliance/dpa | Carsten Koall, picture alliance / Victoria Jones/PA Wire/dpa | Victoria Jones

Das ist die britische Thronfolge

Charles, William, George: So lautet die aktuelle Thronfolge.

Die Stimmung am Montagmittag in London ist bedrückend. Als sich Tausende Menschen gegen 11 Uhr im Hyde Park versammeln, um die Beerdigung von Queen Elizabeth II. über riesige Bildschirme zu verfolgen, werden sie von ihren Gefühlen übermannt.

Im Gespräch mit unserer Reporterin Linda Giere verraten sie, wieso sie unbedingt an diesem Ort Abschied von Queen Elizabeth II. nehmen wollen und was der Tod der Königin für die gesamte Nation bedeutet.

Mutter bricht bei Beerdigung von Queen Elizabeth II. in Tränen aus: „Es ist so erschütternd“

Als kurz vor 11 Uhr der Sarg von Queen Elizabeth II. von der Westminster Hall in die Westminster Abbey getragen wird, hört man bereits die ersten Zuschauer im Hyde Park laut schluchzen. Eine Mutter drückt ihre vierjährige Tochter ganz fest an sich, während ihr die Tränen über die Wangen laufen. Der Anblick der bis zum Rand gefüllten Kirche und der des Sarges mit der purpurfarbenen Krone machen es endgültig. Die Queen ist tot.

Die zweifache Mutter Fay ist mit ihrem Mann und ihren Töchtern extra aus dem Norden Englands angereist, um die Trauerfeier live in London mitzuerleben. Dreieinhalb Stunden haben sie gebraucht, bis sie in der Hauptstadt angekommen sind. „Wir wollten unbedingt hier sein, weil es zu unseren Lebzeiten nie wieder eine weibliche Monarchin geben wird, und für meine beiden Mädchen ist sie ein wirklich tolles Vorbild“, erzählt sie gegenüber dieser Redaktion.

Fay hat sich am nationalen Feiertag um halb sieben Uhr morgens auf den Weg nach London gemacht.
Fay hat sich am nationalen Feiertag um halb sieben Uhr morgens auf den Weg nach London gemacht. Foto: Linda Giere

Während des Gottesdienstes verdrückt Fay immer wieder ein paar Tränen. „Es ist einfach so erschütternd, weil man an seine eigene Familie denkt und daran, was die Königsfamilie durchgemacht haben muss. Sie müssen dieses öffentliche Spektakel ertragen“, erklärt sie sich ihren emotionalen Ausbruch. Für Fay bedeuten die Royals einen „wesentlichen Teil unserer Geschichte und Kultur“.

Public Viewing der Queen-Beerdigung im Hyde Park ruft traurige Erinnerungen hervor

Und auch Steve und Lisa aus Essex sehen die Queen und ihre Familie als wichtigen Teil Großbritanniens an. Das Public Viewing im Hyde Park hat für das Ehepaar eine ganz besondere Bedeutung. „Wir waren auch 1997 zur Beerdigung von Diana hier. Wir haben alles auf den Bildschirmen mitverfolgt, also sind wir jetzt wieder hier“, erinnert sich Steve.

Die Beerdigung von Queen Elizabeth II. sei zwar anders als die von Lady Diana gewesen, aber keineswegs schlechter, wie er unserer Reporterin erklärt: „Es war großartig. Es war mehr, als ich mir vorgestellt hatte. All diese Menschen und Staatsoberhäupter aus aller Welt, die zu einem einzigen Ereignis zusammenkommen – ich meine, abgesehen vom G20-Gipfel, wie würden sie jemals auf diese Weise zusammenkommen?“ Insbesondere die Stille zur Schweigeminute habe ihn sehr berührt. „Man hätte einen Stein fallen hören können. Es gab kein einziges Geräusch.“

Lisa und Steve verfolgen die Royals schon ihr Leben lang.
Lisa und Steve verfolgen die Royals schon ihr Leben lang. Foto: Linda Giere

Die anderthalb Stunden Fahrt, die sie für ihren Trip nach London auf sich genommen haben, scheinen sich allemal ausgezahlt zu haben. Der Queen ein letztes Mal so nah zu sein, sei ihre Pflicht, meint Lisa: „Ich hatte einfach das Gefühl, dass wir es ihr schuldig sind. Sie hat uns 70 Jahre lang gedient. Ich wollte ihr einfach den nötigen Respekt erweisen.“

Als waschechte Briten seien sie eben auf ewig mit der Königsfamilie verbunden. „Wir sind mit den Royals aufgewachsen. Es gab immer irgendein Ereignis im Fernsehen zu sehen. Das ist ein Teil dessen, was wir als Großbritannien kennen“, erklärt Lisa.


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Dennoch gibt es Raum für Kritik an den Royals – insbesondere an denen, die die Familie nicht gerade mit Ruhm bekleckern. „Mir gefällt, dass die Königsfamilie verschlankt werden soll. Ich mag die ganzen Anhängsel wie zum Beispiel Prinz Andrew nicht. Das sollten sie Kate und William überlassen“, betont Steve.

Wie sehr der Tod von Queen Elizabeth II. die Menschen auf der ganzen Welt erschüttert, hat unsere Reporterin vor der Westminster Hall live miterlebt.