Es sind unbegreifliche Szenen, die sich seit Mittwoch (14. September) in London abspielen. Hunderttausende Royals-Fans pilgern zur Westminster Hall im Palace of Westminster, um sich persönlich von Queen Elizabeth II. zu verabschieden.
Damit sie für wenige Sekunden vor dem Sarg von Queen Elizabeth II. stehen können, nehmen die Besucher wahnsinnige Mühen auf sich. Doch so mancher Royals-Fan hat auch Glück, wie unsere Reporterin Linda Giere vor Ort erfahren hat.
Royals-Fans verbringen ganze Nacht in Warteschlange – außer diesem Londoner Ehepaar
Die meisten Menschen, die sich an das Ende der Warteschlange in London gewagt haben, stehen 14 Stunden lang an, bis sie an der Reihe sind und verbringen bei 9 Grad Celsius eine ganze Nacht unter freiem Himmel.
Völlig erschöpft, müde, hungrig und mit Tränen in den Augen verlassen die Besucher die Westminster Hall, in der seit Mittwoch der geschlossene Sarg von Queen Elizabeth II. aufgebahrt ist. Unter ihnen ist auch Monique, eine zweifache Mutter aus London.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Rick hat sie es am Samstagmittag (17. September) zur Königin geschafft. Sichtlich aufgelöst und mit gläsernen Augen verlässt sie die Halle, in der sie persönlich Abschied von der Monarchin genommen hat. Auf die Frage, wie lange sie und ihr Mann dafür angestanden haben, antwortet Monique: „Wir haben fünf Minuten gewartet.“
Ablauf der Beerdigung von Queen Elizabeth II. am 19. September:
- Um 10.30 Uhr wird der Sarg von Queen Elizabeth II. in einer Prozession vom Palace of Westminster nach Westminster Abbey gebracht
- Das Staatsbegräbnis beginnt um 11 Uhr – der Gottesdienst wird live übertragen und endet um 12 Uhr
- Nach einer weiteren Prozession wird der Sarg schließlich im Leichenwagen nach Windsor gefahren
- Um 16 Uhr beginnt die Übertragung aus der St George’s Chapel, wo der Sarg in die Familiengruft hinab gelassen wird
Royals-Anhängerin zu Tränen gerührt: „Wie unsere eigene Großmutter“
Da werden einige Anhänger, die sich gerade mehr als zehn Stunden Wartezeit um die Ohren schlagen, wohl schlucken müssen. Wie haben es Monique und Rick nur so schnell in die Halle des Parlamentsgebäudes geschafft? „Mein Mann arbeitet dort. Wir waren nicht in der öffentlichen Warteschlange“, löst die Londonerin auf.
Stattdessen haben die Zwei den „VIP-Eingang“ nutzen dürfen. Offiziell gibt es zwar keine VIP-Tickets, doch für Mitarbeiter des Parlaments wird eine Ausnahme gemacht. Gegenüber dieser Redaktion erklärt Rick: „Weil ich dort arbeite, kann ich noch eine einzelne Person mitnehmen.“
Monique berichtet mit Tränen in den Augen, wie sehr sie diese Erfahrung berührt hat. „Die Stille im Inneren ist einfach unglaublich. Es waren starke Emotionen im Sinne von: Das werden wir nie wieder sehen. Es ist, als würden wir uns von unserer eigenen Großmutter verabschieden“, schildert die Mutter von zwei Kindern.
Der Queen einen letzten Besuch abzustatten, sei für die Britin eine Herzensangelegenheit gewesen. Ohne die Unterstützung ihres Mannes hätte auch sie sich also in eine mehrere Kilometer lange Schlange anstellen müssen. „Die Geschichte des Vereinigten Königreichs lag mir schon immer sehr am Herzen, und glücklicherweise habe ich einen Mann geheiratet, der im Parlament arbeitet“, gibt Monique schmunzelnd zu.
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Als ein weiterer Fan der Queen seine letzte Ehre erweisen will, wird er plötzlich in Handschellen abgeführt. Diese lieb gemeinte Geste kostet ihn die Freiheit.