Nürnberg. 

Seine Geste war eindeutig, und eindeutig adressiert: Mit Zeigefingern und Daumen formte Daniel Ginczek ein kleines Herz und schaute glücklich in Richtung Tribüne. Dorthin, wo seine Ehefrau Wiebke saß. Seine schwangere Ehefrau. Ginczeks Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 für den Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg gegen 1899 Hoffenheim (4:0) war die Fortsetzung seines persönlichen Glücks.

„Die Erleichterung ist riesengroß“, sagte der 22-jährige Arnsberger über den ersten (!) Sieg seines Klubs in dieser Saison. „Wir haben heute gefightet und auch das nötige Glück gehabt“, erklärte Ginczek. Beim Führungstreffer von Timothy Chandler (24. Minute) wurde der Ball entscheidend abgefälscht, beim zweiten Tor von Josip Drmic (41./70.) war der Innenpfosten mit im Spiel. „Wir hätten sogar noch ein, zwei Tore mehr schießen können, aber ich möchte nicht zu viel meckern“, flachste Ginczek.

Hochzeit in Remscheid

Das Ausrufezeichen im Abstiegskampf, welches der Club setzte, schrieb der Stürmer privat bereits zum Jahreswechsel. In Remscheid heiratete er seine Freundin Wiebke Theresa Wüseke (23). Pünktlich vor dem Start in die Rückrunde erhielt Ginczek die nächste erfreuliche Botschaft: Am 5. Juni wird die gemeinsame Tochter geboren. Für den jungen Arnsberger war die Nachricht „erst ein kleiner Schock, aber dann war die Freude riesengroß“. Sein Leistungstief auf Grund eines Zehenbruchs nach starkem Start? Endgültig vergessen. „Ich bin überzeugt, dass mich meine Tochter stärker machen wird“, sagte er. Dem ersten Spiel nach zu urteilen: zurecht.