Christian Tiffert verlässt den Fußball-Zweitligisten VfL Bochum, er hat einen Auflösungsvertrag unterschrieben. Der VfL hofft nun umso mehr, dass Wunschspieler Anthony Losilla alsbald zusagt. Sorgen bereitet den Verantwortlichen Talent Lukas Klostermann.
Bochum.
Christian Tiffert hätte keine Chance mehr gehabt im neuen Team des VfL Bochum, unter Trainer Peter Neururer – und er hat auch persönlich die Konsequenzen aus einer schwachen Saison gezogen. Der 32-jährige Mittelfeldspieler, desen Kontrakt noch bis Sommer 2015 gegolten hätte, hat einen Auflösungsvertrag unterschrieben. Vermutlich zieht es ihn Richtung Familie, in den Stuttgarter Raum. „Es hat letztlich nicht so gepasst, wie wir uns das vorgestellt hatten“, sagte Peter Neururer, der Tiffert ja erst vor rund 12 Monaten als Zugang begrüßt hatte beim VfL. Am Ende setzte er ihn auf die Tribüne.
Damit ist nun erst Recht der Weg frei für Wunschspieler Anthony Losilla. Neururer bestätigte nun auch offiziell das von der WAZ bereits am Samstag veröffentlichte Interesse der Bochumer an dem 28-Jährigen. „Er kann sowohl als Sechser als auch in der Innenverteidigung spielen“, so der Trainer. Auf beiden Positionen gibt es Bedarf. Neururer: „Ich hoffe, dass es klappt. Dann hätten wir einen guten Kader beisammen im Verhältnis zur Verjüngung und zur letzten Saison.“ Insbesondere von der verstärkten Offensive ist er angetan: Mit Marco Terrazzino, Simon Terodde, Stanislav Sestak und Michael Gregoritsch hat er vier neue Optionen. Die weiteren Zugänge sind die Verteidiger Timo Perthel (links) und Jan Simunek (innen) sowie Henrik Gulden (Nachwuchs).
Vertragspoker mit Lukas Klostermann
Ein anderes Talent macht den Verantwortlichen Sorgen, man könnte auch sagen: Sie sind stinksauer. Dem Vernehmen nach soll der Berater von Lukas Klostermann ein überaus üppiges Gehalt fordern. Fakt ist: Klostermann, der gegen Ende der letzten Saison mit 17 debütierte und mehrmals überzeugte, ist gerade 18 geworden, hat noch einen Jugendvertrag bis 2015 und ist bei den Profis des VfL eingeplant – sofern er seinen ersten Kontrakt als Lizenzspieler auch beim VfL unterschreibt. Ende des Pokers: unerwartet offen.
Sollte der Rechtsverteidiger nicht zu Neururers Team stoßen, besteht Handlungsbedarf, zumal Jan Gyamerah zumindest den Beginn der Saisonvorbereitung erneut verpassen wird aus Verletzungsgründen. Ansonsten – sofern Losilla zusagt – wäre der Kader weitgehend komplett. Wobei weiter offen ist, ob Yusuke Tasaka aus Japan zurückkehrt. Er hatte wohl mindestens ein Angebot eines japanischen Klubs, sich aber nach einigem Hin und Her dagegen entschieden. Stand jetzt wird er zum Trainingsauftakt am Montag erwartet. Verlässt Tasaka den Klub, könnte der VfL noch einmal aktiv werden auf dem Transfermarkt.