Gelsenkirchen.
Nach dem schrecklichen Ereignis am Bahnhof Gelsenkirchen-Zoo am Dienstagabend warnt die Bundespolizei ausdrücklich vor den Gefahren, die an Zugstrecken auftreten können.
Ein Junge (13) wurde dort gegen 22.40 Uhr von einem Güterzug erfasst und starb noch an der Unfallstelle. Mit zwei Freunden wollte er wohl über das Gleisbett eine Abkürzung nehmen. Der Zugfahrer legte zwar eine Vollbremsung ein, konnte den Unfall aber nicht mehr verhindern.
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Davor warnt die Polizei an Bahnübergängen und Gleisanlagen
Oft würden die Gefahren unterschätzt. Durch unachtsames oder unsachgemäßes Verhalten werden unter anderem Unfälle an Bahnhöfen verursacht. „Seien Sie stets achtsam, wenn Sie sich an Orten aufhalten, wo sich Züge bewegen“, sagt die Polizei und warnt:
- Züge sind extrem schnell. Sie fahren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern durch Bahnhöfe. Durch den starken Luftsog können Gegenstände an der Bahnsteigkante bewegt werden. Deshalb: Halte dich immer hinter der weißen Markierung auf.
- Züge können Hindernissen nicht ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg
- Züge nähern sich fast lautlos. Wenn ein elektrisch betriebener Zug mit 200 km/h anrauscht, kannst du ihn trotzdem kaum hören.
- Achtung, auch wenn sie im Fahrplan nicht gekennzeichnet sind, durchfahren Züge auch zwischendurch die Bahnhöfe. Züge können aus beiden Richtungen einfahren.
- Lauf nicht einfach über die Gleise. Überquere die Gleise nur an Stellen, die dafür ausgewiesen sind.
- Vorsicht vor elektrischem Strom in Oberleitungen und Stromschienen: Auch wenn du die Stromleitung nicht berührst, kannst du einen Stromschlag bekommen, wenn du beispielsweise auf Bahnwaggons herumkletterst und ein Blitz auf dich überspringt. Beachte: Eine Oberleitung hat eine Spannung von 15.000 Volt und 1.000 Ampere. Das ist das 65-fache des Strom in einer Steckdose!) Deshalb haben auch Drachen und Modellflugzeuge nichts an Ober- und Hochspannungsleitungen verloren.
- „Surfe“ nicht auf S-Bahnen: Jedes Jahr sterben Menschen oder verletzen sich schwer, weil sie aus Leichtsinn oder Unwissenheit auf die S-Bahnen klettern.
- Gleise sind kein Fotostudio: Die Bundespolizei warnt davor, Gleise als fotografisches Motiv zu verwenden. Und das gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Werbefotos. Der Hintergrund: Oft werden Personen auf Bahnanlagen dargestellt. Und so könne der Eindruck entstehen, dass es sich auf den Gleisen sorglos balancieren lasse. (jk)