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Essen: Bordell-Betreiberin klagt vor Bundestagswahl! „Je mehr Frauen da oben sind, desto eher kommt das Verbot“

Essen: Bordell-Betreiberin klagt vor Bundestagswahl! „Je mehr Frauen da oben sind, desto eher kommt das Verbot“

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Eine Bordell-Betreiberin aus Essen schlägt vor der Bundestagswahl Alarm, befürchtet schon bald ein Prostitutionsverbot. (Symbolfoto) Foto: IMAGO / Rolf Kremming

Essen. 

Klartext einer Bordell-Betreiberin aus Essen!

Die Bundestagswahl steht an, nicht alle haben für sich schon eine Wahlentscheidung gefällt. Anders sieht es bei einer Bordell-Betreiberin aus Essen aus.

Die Frau aus Essen befürchtet nach den Wahlen für die ganze Branche das Schlimmste.

Essen: Bordell-Betreiberin klagt vor Bundestagswahl!

Ende August hat die Frauen-Union, die CDU-Frauenorganisation mit rund 155.000 Mitgliedern, mit einem Leitantrag für Aufsehen gesorgt. Sie will die Prostitution verbieten. Der Frauen-Union geht das aktuelle Verbot von Zwangsprostitution nicht weit genug. So soll im nächsten Schritt die Prostitution von Schwangeren und Frauen unter 21 Jahren verboten werden. Am Ende stehe mittelfristig das komplette Verbot der Prostitution in Deutschland auf dem Plan.

Die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, hatte gefragt, ob der Staat die Würde der Frau und ihr Intimstes zur legalen Ware machen dürfe. In den meisten Fällen seien Frauen nämlich nicht freiwillig Prostituierte. Selbst im angemeldeten Bereich würden Frauen laut Widmann-Mauz „erniedrigt, gedemütigt und entwürdigt – und das ist durch ein Gesetz auch noch rechtlich abgesichert“.

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Prostitution in Deutschland:

  • Einrichtung offizieller Freudenhäuser begann im 13. Jahrhundert, sie gab es in fast allen größeren Ansiedlungen
  • 1530 im gesamten Reich Freudenhäuser wegen der Ausbreitung der Syphilis verboten, 1871 wurden Bordelle und die „gewerbsmäßige Unzucht“ verboten
  • in der Bundesrepublik ist Prostitution verboten, wenn sie in einem Sperrbezirk, unter Zwang oder durch Minderjährige ausgeübt wird
  • 2000 bezeichnete das Verwaltungsgericht Berlin die Prostitution als „nicht mehr sittenwidrig“
  • am 1. Juli 2017 trat das neue Prostitutionsgesetz in Kraft (Kondompflicht, strengere Auflagen für Bordellbetreiber, jährliche Gesundheitsberatung für Prostituierte, alle zwei Jahre Pflichtmeldung für alle Prostituierten bei den Behörden)
  • Ende 2019 waren in Deutschland 40.400 Prostituierte offiziell angemeldet

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Essen: Sex-Branche fürchtet Prostitutionsverbot

Einer Essener Bordell-Betreiberin platzt bei diesen Worten der Kragen. Die Frau, die anonym bleiben will, sagt zu DER WESTEN: „Unsere Branche wird ohnehin schon politisch gemieden, uns wird das Leben seit Jahren schwer gemacht, weil wir keine Lobby in der Politik haben. Niemand will unsere Sorgen und Ängste anhören.“ Ein Prostituionsverbot mit Zwangsschließung aller Bordelle und Nachtclubs würde die illegale Prostitution, die ohnehin seit Corona viel Zulauf hat, noch weiter stärken.

Die Bordell-Betreiberin weiter: „Wir haben es doch während des Lockdown gesehen. Viele Damen haben ihre Dienste einfach im häuslichen Umfeld angeboten. Illegal und ohne Schutz. Es ist absurd zu glauben, dass ein Verbot einfach alle Probleme, die zweifellos vorhanden sind, beheben kann.“ Es gebe wie überall auch in der Bordell- und Sex-Szene „schwarze Schafe“. Doch statt Prostitution einfach zu verbieten, solle man andere Wege erörtern, und das im Dialog mit seriösen Bordell-Betreibern, die klar in der Mehrheit seien.

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Bordell-Betreiberin aus Essen spricht Klartext: „Je mehr Frauen da oben, desto eher kommt das Verbot“

Hoffnung darauf hat die Essenerin aber kaum. Sie schlägt gegenüber DER WESTEN Alarm: „Wir sind schon schleichend auf dem Weg zu einem Prostitutionsverbot. Immer mehr Politiker sehen in Frankreich oder Schweden diesbezüglich Vorbilder. Es ist, wie es ist: Je mehr Frauen da oben in der Politik sitzen, desto eher kommt das Verbot auch in Deutschland.“

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Dabei sei Schweden kein gutes Vorbild, weil die Prostitution zwar nicht mehr auf der Straße sichtbar ist, dafür aber im Untergrund stattfindet – wo die Frauen keinerlei Rechte hätten und ihnen Gewalt angetan würde. Bleibt abzuwarten, ob mit der nächsten Bundesregierung das Thema Prostitutionsverbot nochmal an Fahrt aufnimmt. Oder ob die Forderung der Frauen-Union nicht doch eher der Profilschärfung dienen sollte…