- 100 Autos blockierten vor einem Jahr die Henri-Dunant-Straße
- Es war eine Protest-Aktion der Rüttenscheider Anwohner
- Der Vorsitzende der Initiative berichtet, was es gebracht hat
Essen.
Es war ein Aufschrei, der ganz Essen erreichte: Vor fast genau einem Jahr blockierten Anwohner in Essen-Rüttenscheid die Henri-Dunant-Straße mit rund 100 Autos (hier alle Infos).
Auf dem Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule sollten 420 neue Wohnungen gebaut werden. Die Blockade war ein Protest der Bürger-Initiative „Henri2020“ gegen einen befürchteten Verkehrskollaps durch rund 750 weitere Autos in der Siedlung. Zu Stoßzeiten könnte es 500 statt bisher 150 Autos auf der Straße geben.
Hat der Protest geholfen?
„Ja“, sagt Holger Ackermann, Vorsitzender der Initiative, im Gespräch mit DER WESTEN. „Wir haben mit dieser und anderen Aktionen auf unser Anliegen hingewiesen.
>> So reagierte die Stadt Essen auf die Auto-Blockade
Und es hat gewirkt: Der Investor hat angekündigt, nur 298 der 370 sofort geplanten Wohneinheiten bauen zu wollen. Ob es bei den 80 mittelfristig geplanten Einheiten bleibt, ist noch nicht endgültig entschieden.“
————————————-
• Mehr News aus Essen:
„Wir müssen Mama wieder ausgraben“ – Geschichte über Sohn (7) der getöteten Esra C. (†26) rührt im Prozess zu Tränen
Tafel in Essen macht ernst: Menschen ohne deutschen Pass am Mittwochmorgen weggeschickt
• Top-News des Tages:
Vergewaltigung in Bochum: Polizei gibt neue erschreckende Details zur Sex-Tat auf Friedhof bekannt
Streit in Essen eskaliert: Eine Frau (47) tot, eine weitere lebensgefährlich verletzt
————————————-
Ein Teilerfolg für die Bürgerinitiative. Die Sorgen vieler Anwohner vor einer viel zu hohen Mehrbelastung der Straße seien dadurch nicht zerstreut, aber kleiner geworden. „Ich für meinen Teil bin durch die erreichten Kompromisse etwas beruhigter. Ich weiß aber auch, dass es dennoch kritisch wird.“
Deshalb gilt es für „Henri2020“, weiter zu kämpfen. „Noch sind einige Entscheidungen offen und Probleme nicht gelöst. Das betrifft beispielsweise den Knotenpunkt an der Ampel zur Wittenbergstraße. Dort braucht es eine Linksabbiegerspur“, fordert Ackermann.
Außerdem setzt er sich mit den Anwohnern dafür ein, dass die Bewohner der Neubau-Wohnungen jeweils nur einen Kfz-Stellplatz bekommen. „So kann man möglicherweise regulieren, dass nicht jede Einheit die Straße mit zwei Autos belastet.“
Unabhängig von den noch zu schlagenden Schlachten sagt Ackermann aber: „Wir können stolz auf uns sein! Nicht nur wegen der Erfolge, sondern auch, weil unsere Nachbarschaft dadurch zusammengerückt ist und eine Gemeinschaft entstanden ist.“